Sensationsfund
"Es ist wirklich ein einzigartiger Fund"

Der Goldschatz umfasst fünf Objekte: drei Goldspiralen, ein Golddrahtkonvolut sowie eine sehr gut erhaltene Goldschale. | Foto:  Novetus GmbH/ÖBB
  • Der Goldschatz umfasst fünf Objekte: drei Goldspiralen, ein Golddrahtkonvolut sowie eine sehr gut erhaltene Goldschale.
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  • hochgeladen von Elisabeth Schmoller-Schmidbauer

In Ebreichsdorf wurde eine rund 3.000 Jahre alte Siedlung mitsamt eines Goldschatzes entdeckt.

EBREICHSDORF. Von einem archäologischen Sensationsfund war bereits im Vorfeld die Rede, als die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) kürzlich zum Pressetermin in Ebreichsdorf baten. Entsprechend sensationell inszenierte man die Präsentation des Fundes. Beim Fund selbst handelt es sich um eine komplette spätbronzezeitliche Siedlung (etwa 1.300 bis 800 v. Chr.), die bei archäologischen Untersuchungen im Zuge des Baus der Pottendorfer Linie zutage gefördert wurde. Dabei wurde auf dem Gelände ein für ganz Europa einzigartiger Goldschatz entdeckt.

Nebel- und Musik-Show

Nach einigen Eingangsreden von Repräsentanten der ÖBB (Vorstand Franz Bauer) und Politik (Ortschef Wolfgang Kocevar, Carmen Jeitler-Cincelli, Präsident des Bundesdenkmalamtes Christoph Bazil) war es dann schließlich soweit: Unter Nebelshow-Einlage und lauter Musik enthüllten zwei Sonnenbrillen tragende Security-Mitarbeiter den Schatz in einer Vitrine. Doch auch fernab vom Mediengetöse zeigte sich der zuständige Grabungsleiter Michael Sip (Firma novetus) begeistert, während er über das Gelände führte. "Einzigartig ist mit 7.000 Quadratmetern die Größe der Siedlung, sie ist damit eine der größten in Österreich bisher entdeckten aus dieser Zeit", sagte er. "Wir können die Siedlung aufgrund der Größe der Baustelle eigentlich nur im Süden mit Sicherheit begrenzen. Im Osten, Norden und Westen könnte sie noch größer sein." Den Goldschatz fand man im Wandbereich eines Hauses am östlichen Rand der Siedlung. "Wir nehmen an, dass der Schatz dort verwahrt oder versteckt wurde", so Sip.

Unschätzbarer Wert

Insgesamt fünf Goldobjekte umfasst der Schatz. Den Wert des Schatzes könne man kaum schätzen, betont novetus-Geschäftsführer Alexander Nagl: "Natürlich hat er einen materiellen, sprich: Gold-Wert, aber auch einen immensen wissenschaftlichen und natürlich Versicherungswert." Herausragend sei vor allem die feinverzierte Goldschale, einzigartig im mitteleuropäischen Raum. Vergleichbare Objekte fände man normalerweise in Norddeutschland oder Skandinavien, was auf Handelskontakte hinweise.

Opferstelle

"In der Schale ist zudem eine Sonne abgebildet, was darauf deutet, dass es sich um ein kultisches Objekt handelt, denn die Menschen damals verehrten eine Art Sonnengott. Dann haben wir im alten Flussbett der Fischa Gegenstände gefunden, die darauf hinweisen, dass es sich hier um einen aquatischen Opferplatz gehandelt hat", erzählt Grabungsleiter Sip. "Die Siedlung selbst befand sich auf einer Insel im damaligen Sumpfgebiet. Wir nehmen an, dass die Menschen die Opfergaben in den Fluss warfen." Natürlich müssten erst noch weitere Analysen im Labor gemacht werden, um diese Theorie zu untermauern. Aber: "Die bisherigen Funde lassen für mich derzeit keine andere Interpretation zu." Der Schatz, der sich im Besitz der ÖBB befindet, wird derzeit untersucht, um nähere Informationen zu erhalten. Später soll er im Naturhistorischen Museum ausgestellt werden.

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