Natur pur
Frühlingserwachen in der Klamm

- hochgeladen von Ing. Markus Achleitner
Die Steinwandklamm ist eine Klamm nahe Weißenbach an der Triesting in Niederösterreich an der Gemeindegrenze zwischen Furth an der Triesting und Muggendorf, die 1884 touristisch erschlossen wurde. An der südseitigen Klammwand befinden sich nebeneinander mehrere kleinere Durchgangshöhlen, wobei die größte als Wildschützenloch bezeichnet wird, und westlich davon, etwas höher, das sogenannte „Türkenloch“, eine Durchgangshöhle mit rund 20 Meter Länge. Die Höhlen sind durch den Rudolf-Decker-Steig zugänglich und begehbar.
Natur pur und die ersten Sonnenstrahlen genießen
In äußerst charmanter Begleitung, mit Anna Gruber aus Furth, durchwanderte ich am Samstag die Steinwandklamm. Trotz der wärmenden Frühlingssonne zeigen die letzten Winterreste, in Form von Schneeüberbleibsel am Wegesrand, dass im Schatten eine wärmende Jacke doch noch von Nöten ist.
Kurz nach dem Durchschreiten des Drehkreuzes erreicht man die ersten Holzstege. Natürlich bestens in Schuss gehalten, dafür lohnt sich der kleine Erhaltungsbeitrag, der von Franz Singer vor dem Betreten eingehoben wird.
Die erste kleine Steigung überwunden und nach dem Herrgottsmarterl, taucht man in die wildromatische Welt der Klamm ein. Mit etwas Phantasie können hinter jedem Felsen oder in den Felsspalten Feen, Faune und Kobolde vermutet werden. Drum leise sein, denn die Fabelwesen lieben die Stille, Ruhe und Gelassenheit.
Leicht zugängliche Stellen zum Wasser laden zum Spielen mit dem kühlen Nass ein und die Wasserfälle zeigen, wie sich das Wasser in Jahrtausenden ihren Weg durch den Fels bahnte.
Mit sattem grünen Moos bedeckte Felsen, Böden und Bäume, entlang des Weges, laden zu Ausruhen ein. So schlängelt sich der Weg, stetig leicht ansteigend, entlang des Baches bis zum Einstig in das Türkenloch.
Schaurige Geschichte von Mord und Totschlag
Der Name dieser Durchgangshöhle ist von einem schaurigen Ereignis abgeleitet, das sich zur Zeit der Türkenbelagerung 1683 abgespielt haben soll. Angeblich haben Ansässige sich in der Höhle vor den Türken versteckt. Der aufsteigende Rauch von Kochfeuer soll sie jedoch verraten haben. Sie wurden dadurch von den Türken entdeckt, verschleppt oder getötet. Archäologische Grabungen im Jahr 1981 bargen Münzen, Tonscherben sowie Knochen und sollen diese geschichtliche Überlieferung bestätigen.
Etwas künstliches Licht verleiht der dunklen Durchgangshöle ein klein wenig Schaurigkeit.
Nach dem Ausstieg erreicht man den höchsten Punkt der Klamm. Der grandiose Ausblick über das Tal belohnt des Wanderers Augen für den Aufstieg sowie den Mühen durch das finstere Türkenloch.
Jetzt heißt es sich zu Entscheiden, entweder über das Gasthaus Jagasitz den Rundweg oder den Abstieg wieder durch`s schaurig, finstere Türkenloch nehmen.
Beide Wege enden wieder bei der Franzi`s Hütte, dort wo, wenn man nicht aufpasst oder leichtgläubig ist, von Franz Singer, sehr humorvoll, in den April geschickt wird.
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