(De)konstruktionen
Zeichnung trifft Photografie
Bilder einer Ausstellung im Atelier Bajadere.
Wolfgang Kober eröffnete am Samstag die Gemeinschaftsausstellung von Irene Pollak und Walter Kanov.
(De)konstruktionen
In seiner Eröffnungsrede betonte Wolfgang Kober, im Gedenken an den Novemberpogrom 1938, die Wichtigkeit der freien Kunst. Irene Pollak las danach aus ihren Werken und verwies auf die Ironie der Zeit. "Am 9. November gedenken wir einer der dunkelsten Tage in unserer Geschichte und zwei Tage später, am 11.11. feiern wir Faschingsbeginn".
Danach ging es durch die Ausstellung. Wunderschöne Bauwerke, gezeichnet von Irene Pollak. Die, wie sie selbst sagt, schon seit sie einen Griffel halten kann zeichnet und schreibt und aufkommende Langeweile wurde zeichnend und schreibend bewältigt.
Als gelernte Architektin, ihr Studium hat sie bei Prof. Hollein an der Hochschule für Angewandte Kunst absolviert, hat sie das "Hin- Schaun" und reflexieren nach innen perfektioniert.
Ganz anders Walter Kanov. Er bildet Gebäude, Gebäudeteile, Dächer und Fassaden in wunderschöne Photographien ab. Die längste zeit seines Lebens politisch aktiv und erwerbsmäßig selbstständig, wandte er sich, künstlerisch ein unbeschriebenes Blatt, erst spät und autodidaktisch der digitalen Fotografie und Objektkunst zu.
Die Fotografien der meist urbanen Bauwerke entstehen häufig während seiner Reisen durch europäische Städte und verstehen sich als architektonische Weiterentwicklungen der vorgefundenen Objekte.
Schwer einzuordnen sind die namenlosen Objekte die seit Anfang 2018 entstehen. Ein Wandteller aus Porzellan und Weisszement, ein monochromes Puzzles, in Estrich gegossenes Glas, ein Schachspiel, dass an Yoko Onos legendäres White Chess erinnert, ....
Parallel beschäftigt er sich mit Abgüssen aus Beton von im allgemeinen recht kurzlebigen und nicht wahrgenommenen Blister-Verpackungen. Diese sollen den Betrachter die so rasch vergängliche Schönheit dieses unbeachteten Ausgangsprodukts zeigen. In diesem neuen Segment erweitern nicht nur Textur und Haptik seinen Schaffensbereich, sondern lässt sich wieder Architektur als roter Faden erkennen.
Eigenwillig bleiben seine Arbeiten und Sichtweisen allemal, egal welchem Genre er sich gerade zuwendet.
Unterhaltsamer Abend und Künstlertreffen
Eine sehr unterhaltsamen Abend bescherte Erika und Wolfgang Kober mit dieser Ausstellungseröffung. Künstlerkollegen wie Franz Toth, Rudolf Schar, Beatrix Schiebl, Franz Panzenböck oder Silvia Ehrenreich, die Faszination von schönen, ausdrucksvollen Bildern, egal ob gezeichnet oder fotografiert, ist allen Besuchen anzumerken.
Iva Miechtner, in Begleitung von Sabina Zelinkova und Gabriela Miechtner machte bei dieser Gelegenheit gleich ein wenig Werbung für ihre eigene Ausstellung im Dezember am Weihnachtsmarkt am Spittelberg.
Zum Abschluss gab Wolfgang Kober bekannt, dass das Atelier Bajadere die Ehre hat im Jänner 2019 an der Art Innsbruck teilnehmen zu dürfen.
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