Wohnsitz, Gästehaus und Repräsentationsbau
Tunnel in eine andere Welt

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1843 gegründet, entwickelte sich die Berndorfer Metallwarenfabrik zur größten Produktionsstätte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Arthur Krupp, Leiter des Werkes, ließ 1893 die Villa Am Brand errichten, als Wohnsitz, Gästehaus und Repräsentationsbau des Werks. Sie lag auf einem Hang über Berndorf, in einer Achse mit der gegenüberliegenden Kirche. Symmetrisch an dieser Achse ist die Fabrikstadt ausgerichtet. Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Villa gebrandschatzt und später abgetragen. Heute existieren nur noch ihre Fundamente in dem brach liegenden Garten Am Brand.

Durch einen Tunnel in eine andere Welt

Vom Berndorfer Friedhof ausgehend erreicht man nach kurzer Zeit den Tunnel zum Gelände der alten Krupp- Villa, Villa am Brand. 53,5 m ist der Tunnel lang und schon nach einigen Schritten im Tunnel beschleicht einen ein eigenartiges Gefühl. Ab der Mitte des Weges durch den Tunnel, sieht man zwar Licht am Tunnelende, aber es sind weder Bäume noch Wiesen erkennbar und auch der Tunneleingang erscheint nur noch als eine hell leuchtende Lichterwand. Erst nach dem Durchschreiten der sonderbaren Lichtwand, am Ende des Tunnels, bekommt man die Pracht dieses Platzes zu sehen. Die aus einstiger Zeit noch übrig geblieben, beeindruckenden Felskolonaden mit den mächtigen Steinfratzen. Die, man möge meinen, vor Schmerz und Entsetzen über die Brandschatzung und Plünderung der einstigen Prachtvilla, ihre stummen Schreie in die Landschaft brüllen. Stumme Zeugen von Gewalt, Plünderung und Zerstörung, aber auch eines Ortes der Freude und auch der Mitmenschlichkeit. Teilte doch Krupp Speisen und Früchte mit den Berndorfer Bedürftigen. Immer wenn die Fahne, am noch bestehenden Fahnenmast, gehisst wurde hies es für die Berndorfer das es in der Krupp- Villa besondere Speisen für die Notleidenden gab.
An dem Platz verweilend an dem einst in der Krupp- Villa rauschende Feste gefeiert wurden und prächtige Empfänge stattfanden, bemerkt man eine weitere Eigenart dieses Platzes.  Auf Arthur Krupps Wunsch hin wurde die Mittelachse der Margaretenkirche, die am gegenüberliegenden Hang 1910-13 aus seinen eigenen Mitteln erbaut wurde, so angelegt, dass er von seiner Villa am Brand aus bei geöffnetem Kirchenportal die Bronzestatue der heiligen Margarete auf dem Hochaltar sehen konnte.
Eine eigenartige Stimmung herrscht hier am Brand. Hier ist zu spüren wie nahe Freud und Leid beieinander liegen.
Aber nicht nur die Stimmung und die Ausstrahlung diese Ortes ist irgendwie sonderbar und einzigartig. Meine Begleiterin, Petra Mrak, findet am Wegesrand auch einzigartige Pflanzen. Pflanzen die eigentlich nicht hier her gehören aber von Krupp eingebracht wurden. Mahonien sind in Asien, hauptsächlich im östlichen Asien, Südostasien und dem Himalaya, außerdem in Nord-, Mittelamerika und im westlichen Südamerika heimisch. Krupp brachte diese Pflanzen nach Berndorf, eine Pflanze mit Migrationshintergrund.
Stillschweigend und nachdenklich verlässt man diesen Ort. Auf Wegen, vorbei an noch zu erkennenden Tête-à-Tête Nischen, auf Wegen auf denen nicht vor all zu langer Zeit prächtige Kutschen fuhren, so manch verbotene Liebschaft stattfand aber auch bis in die heutige Zeit reichende geschäftliche Entscheidungen getroffen wurden.

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