Waidwerk
Jagdhornklänge & Naturmanagement

- Bezirksjägermeister-Stv. Christian Wanzenböck, Landesjägermeister-Stv. Johannes Unterhalser, Bezirksjägermeister Karl Wöhrer, Wildbiologe Aldin Selimovic, Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner und BH-Bereichsleiter Gerald Peter.
- Foto: Manfred Wlasak
- hochgeladen von Manfred Wlasak
Der jährliche Bezirksjägertag fand heuer zum 3. Mal in Pottendorf statt
BEZIRK. Rückblicke auf das Jagdjahr 2023 und vor allem eine Vorausschau auf brennende Zukunftsfragen prägten die Bezirkstagung der Waidmänner.
Zukunft der Jagd
Dass die steigenden Zahlen unterschiedlicher Naturnutzer, die leider oft ihren Hausverstand zu Hause lassen (Querfeldein-Radfahrer, Dämmerungs- und Nachtaktivitäten...), ein durchdachtes Management erfordert, stellte Bauernkammer-Obmann Johann Krammel einmal mehr fest. Trotz einer erfreulichen Akzeptanz der Jagd gibt es natürlich auch extreme Jagdgegner. Landesjägermeister-Stellvertreter Johannes Unterhalser: "Wir Jäger leisten Enormes zur Artenvielfalt, und das nicht nur beim jagdbaren Wild. Das verschweigen Jagdgegner, obwohl auch sie das genau wissen!"
Gesetzliche Vorgaben erfüllt
Bereichsleiter Gerald Peter von der BH Baden rief den versammelten Jägern den gesetzlichen Ablauf der Abschussplanung ins Gedächtnis.
Erfreut zeigte sich Bezirksjägermeister Karl Wöhrer, dass die Jäger ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Erfüllung der behördlich erteilten Abschussverfügung, die sich weitgehend an Wildschadenssituation und der Lebensraumsituation des Wildes orientiert, in unserem Bezirk gesetzeskonform nachkommen. Und dies nicht nur in absoluten Abschusszahlen, sondern auch nach der Sozialstruktur wie Geschlechterverhältnis und Altersstruktur der Wildarten.
Jedes 4. Reh auf der Abschussliste ist Fallwild
Von den im Jagdjahr 2023 insgesamt 3.425 in den Abschusslisten des Bezirks Baden eingetragenen Rehen sind 23,4 % nicht durch Einwirkung des Jägers zu Tode gekommen, also sogenanntes Fallwild. "Der Großteil dieser 800 Rehe fiel dem Straßenverkehr zum Opfer", erläutert der Bezirksjägermeister.
Sorgenkind Rebhuhn
Das Schwerpunkt-Referat hielt Wildbiologe Aldin Selimovic. Er sprach über ein langfristiges, revierübergreifendes Rebhuhnprojekt: "Derzeit besendern wir in den Revieren Teesdorf und Traiskirchen mit dem Rebhuhn im selben Kleinlebensraum interagierende Kleinwildtiere wie Füchse, Marder und Hasen und natürlich die Hühner selbst. Mit modernsten Geräten können wir ihren Aktivitätsradius erforschen und die Daten in unser Schutzprojekt einfließen lassen." Tragikkomisches Detail: der erste besenderte Hase wurde ausgerechnet am Gelände des ÖAMTC-Sicherheitszentrums von einem Auto überfahren!
Feierlicher Rahmen
Am Bezirksjägertag wurden auch wieder etliche Waidmänner für ihre langjährige Mitgliedschaft beim Landesjagdverband geehrt.
Für einen würdigen und feierlichen Rahmen für diese Veranstaltung sorgten die Jagdhornbläser aus Seibersdorf und Reisenberg.






Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.