Gesundheit
Konflikte vermeiden in der Weihnachtszeit
Zu Weihnachten muss vielerorts alles perfekt sein. Ist das nicht der Fall, kann es schnell zu Stress und Konflikten kommen. Rebecca Mader-Mehicic, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision, gibt Tipps, um Konflikte in der Weihnachtszeit zu vermeiden.
GALLIZIEN. Die Weihnachtszeit ist eine Zeit voller Sehnsüchte, Träume, Rituale, Familie, Zusammenkunft, Beziehungen, Kindheitserinnerungen und Kindheitsträume. Sie kann aber auch von Einsamkeit, Stress, Überschuldung, Angst, Erschöpfung sowie Zurschaustellung geprägt sein. „Vielen Menschen ist es gerade in der Weihnachtszeit wichtig, alles perfekt zu haben und zu machen. Vorhandene Konflikte brodeln, werden nicht geklärt und werden im Stress explosiv, Harmonie wird zum Soll“, berichtet Rebecca Mader-Mehicic, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision.
Erwartungen
Oft können Erwartungen nicht erfüllt werden. „Somit steigt der Druck und die Erwartungshaltung an einen selbst und bei den anderen. Daraus ergeben sich zu viele Erwartungen, die nicht erfüllt werden können, daraus entstehen Enttäuschungen. Vorhaltungen gegenüber den anderen, gegenüber sich selbst“, so Mader-Mehicic. In der Weihnachtszeit muss immer alles harmonisch, schön, besinnlich sein, der Baum soll besonders groß sowie das Haus oder die Wohnung sollen sauber sein. Dies verursacht dann Stress, weil oftmals nicht alles erfüllt werden kann. Die Enttäuschung über Geschenke kann ebenso zu Spannungen führen und sich auf Familienmitglieder sowie Gäste übertragen. Ein weiterer Grund, der zu Konflikten führen kann, ist, wenn Partner unterschiedliche Vorstellungen haben, wie Weihnachten aussehen soll.
Konflikte vermeiden
Wichtig ist es klarzustellen, welche Erwartungen jeder Einzelne an die Weihnachtstage und an die anderen hat. „Wissen alle Bescheid, wer welche Aufgabe hat, können im Vorfeld Kompromisse ausgehandelt werden“, sagt Mader-Mehicic. Eine klare Aufgabenverteilung hilft. Eine Person sollte nicht alle Aufgaben erledigen müssen. „Besser ist es, wenn man die hohen Ansprüche und Erwartungen herunterschraubt, nicht alles muss perfekt sein“, berichtet die Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision. Bestehende Konflikte sollten wenn möglich bereits im Vorfeld geklärt werden, indem Kompromisse eingegangen werden. „Einander zuhören ist die Voraussetzung für das Verstehen des anderen“, so Mader-Mehicic.
Tipps
Man sollte sich besonders zu Weihnachten klar werden, wie und mit wem man Weihnachten verbringen möchte. Weihnachten entspannter zu sehen, erspart Stress und Konflikte. Wichtige Besorgungen vorzeitig erledigen. „Auch in der Weihnachtszeit ist es wichtig, sich Freiraum und Pausen zu schaffen“, so Mader-Mehicic. Vorwürfe dem anderen gegenüber sollten vermieden werden. Oft ist es gut, wenn man die eigenen Gefühle offen anspricht. Eine objektive Beurteilung der Situation ist besser. Voreilige Interpretationen können sehr schnell zu Missverständnissen führen. Am wichtigsten bleibt das Zuhören, indem man den anderen aussprechen lässt, seine Wünsche, Bedürfnisse, Ängste und Sorgen hört und versucht, sich in den anderen hineinzuversetzen, um ein gegenseitiges Verständnis zu ermöglichen und gemeinsam Lösungen zu finden.
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