Perchten treiben den Winter aus
Die Perchtengruppe von Bad Eisenkappel vertreibt mit altem Brauch den Winter.
Die Perchtengruppe Bad Eisenkappel lädt im heurigen Schaltjahr zum traditionellen Winteraustreiben. „Dieser Brauch wird nur alle vier Jahre durchgeführt“, erklärt Charly Kreuter, Obmann der Bad Eisenkappler Perchten.
Am Faschingssamstag, dem 18. Februar, beginnt um 14 Uhr das Spektakel vor dem Gemeindeamt. Die Perchten ziehen durch den Ort zum Hauptplatz, wo das Winteraustreiben seinen Höhepunkt findet. Direkt im Anschluss beginnt die erste Sauschädelversteigerung. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Ihren ersten Auftritt hatten die Perchten am 5. Dezember 1990 in Bad Eisenkappel. Im Jahr darauf wurde der Verein gegründet. Mittlerweile besteht die Perchtengruppe aus über 50 aktiven Mitgliedern.
Ursprüngliches Brauchtum
„Wir sind auf die Erhaltung des Brauchtums im möglichst ursprünglichem Sinne bedacht“, erklärt Kreuter. Daher lautet das Motto des Vereins: Brauchtum soll Brauchtum bleiben!
Über die Bezirksgrenzen hinaus wurden die Perchten aus Bad Eisenkappel mit ihren spektakulären Shows bekannt. Jährlich treten sie damit in ganz Kärnten auf. Der Brauch des Winteraustreibens findet jedoch nur alle vier Jahre statt.
Ablauf mündlich überliefert
„Der Ablauf wurde dem Verein mündlich von Josefa Gritzer überliefert“, ergänzt Kreuter. So führen die Perchten sogenannte Stampftänze auf, damit Tiere und Pflanzen aus dem Winterschlaf geweckt werden. Die Schönperchten machen mit ihren Stecken gewaltige Sprünge. Je höher sie springen, desto höher wachsen in diesem Jahr dann auch die Pflanzen. „Zudem erhält jede Perchte einen Besen um den Winter auszukehren“, erklärt der Obmann der Perchtengruppe.
Das Interesse an altem Brauchtum wird immer größer. So hatte Charly Kreuter bereits einige Auftritte in Radio und Fernsehen. Diesmal spricht er am Donnerstag, dem 16. Februar, auf Radio Kärnten in der Sendung „Land und Leute“ über das Winteraustreiben.
ZUR SACHE: HISTORISCHE INFORMATIONEN
Perchten: Sie kommen im alpenländischen Brauchtum vor und treten im Dezember und Jänner in Erscheinung. Es gibt die Schönperchten und die Schiachperchten.
Die Glocke: Das wichtigste Utensil der Perchten ist die Glocke. Sie soll den Winter und die bösen Geister austreiben. Der Besuch von Perchten gilt als gutes Omen.
Der Brauch: Nur in Schaltjahren wird das Winteraustreiben durchgeführt, da die Leute früher alle vier Jahre mit extrem kalten und langen Wintern gerechnet haben.
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