Radio bleibt heuer stumm
Seine Eisschützen-Kollegen bezeichnen ihn liebenswerterweise als „Germanen, wie er im Buche steht“. Die Rede ist von Horst Vollmer (Foto), einem gebürtigen Schwaben, der seit 1970 in Kühnsdorf wohnt. Schon bald nach seiner „Ankunft“ war Vollmer auch Mitglied beim SK Kühnsdorf. „In Deutschland habe ich Handball gespielt. Das war hier nicht möglich“, sagt er. Sportlich aktiv war er immer. Ob beim Tennisclub, den Eisschützen oder eben Fußball. „Hier in Kühnsdorf habe ich bei den Altherren gespielt“, erzählt Vollmer. Die erste Fußball-WM hat er 1954 verfolgt. Kein Wunder, wurde damals doch Deutschland Weltmeister. „Ich habe damals das Spiel im Radio verfolgt, Fernseher gab es damals bei uns noch keines“, erinnert er sich. Die WM 1970 in Mexiko sah er sich, ebenfalls weil er noch keinen Fernseher besaß, in Kühnsdorfer Gasthäusern an. Die WM in Afrika wird er sich nun aber zu Hause ansehen. „Oder mit den Freunden in den Räumlichkeiten bei unserem Eisschützenverein“, fügt er hinzu. Für Deutschland hofft er, dass die Mannschaft zumindest das Halbfinale erreicht. Vollmer: „Ich glaube, dass es Brasilien oder Spanien wird. Italien hoffe ich nicht, weil die mir einfach zu defensiv spielen.“
Wenn grundsätzlich Österreich gegen Deutschland spielt, hat Vollmer es einfach, wie er schmunzelnd sagt: „Zumindest habe ich immer einen Sieger. Als gebürtiger Deutscher habe ich mit einem österreichischen Sieg keine Probleme. Schließlich lässt sich das ertragen, weil so oft kommt ein Sieg Österreichs nicht vor.“
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