„Wir können uns Post nicht leisten“

Nicht nachvollziehbar sind für Bürgermeister Anton Polessnig die Zahlen aus der Statistik der Post AG
  • Nicht nachvollziehbar sind für Bürgermeister Anton Polessnig die Zahlen aus der Statistik der Post AG
  • hochgeladen von Simone Jäger

Bereits seit dem Jahr 2005 steht die Existenz der Postfiliale in Diex auf dem Spiel. Der ausschlaggebende Grund: Die Post schreibt laufend rote Zahlen. Für Bürgermeister Anton Po-lessnig (ÖVP) ist jedoch die Höhe der angeführten Verluste unverständlich. Er spricht in diesem Zusammenhang sogar von „manipulierten Zahlen“ seitens der Post AG.

Unverständnis für Statistik
„Laut der Poststatistik sollten beispielsweise im Jahr 2011 nur 1.455 Briefe am Postamt Diex aufgegeben worden sein“, so Polessnig. Laut einer Rechnung vom April des Vorjahres „habe ich selbst an einem einzigen Tag alleine 7.000 Briefe aufgegeben und dafür 3.850 Euro bezahlt“, belegt der Bürgermeister, der von rund 70.000 Briefen pro Jahr spricht, die in der Statistik der Post AG allerdings nicht aufscheinen.
Auf Anfrage der WOCHE bei der Post AG teilt diese mit, „dass es einen Unterschied gibt zwischen sogenannten bar freigemachten Briefen bzw. jenen, die bereits mir einer Briefmarke versehen sind, wie sie von Bürgermeister Polessnig aufgeben worden sind und ,Blankobriefen‘, die vom Postmitarbeiter noch gewogen, frankiert bzw. abgestempelt werden müssen. Diese sind natürlich mit einem höheren Arbeitsaufwand verbunden, was sich in der Statistik auch unterschiedlich niederschlägt“, nimmt Michael Homola, Post AG-Pressesprecher, zu den Vorwürfen Stellung.

Suche nach Postpartner
Um das Postamt dennoch erhalten zu können, begab sich die Post AG auf die Suche nach einem Postpartner, der künftig als Betreiber auftritt. Den Vorschlag der Post, dass die Gemeinde Diex selbst als Postpartner für den Erhalt der Post einspringt, lehnt Polessnig aus Kostengründen ab. „Wir sind eine Zuschussgemeinde, die das Gemeinde-Budget jährlich überziehen muss, und können es uns nicht leisten, die Post zu retten“, betont Polessnig.

Kinderbetreuung geht vor
Ihm sei der Erhalt des Kindergartens wichtiger. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten im Rahmen einer neuen Nachmittagsbetreuung für Kindergarten- und Schulkinder bis 15 Uhr kostet die Gemeinde rund 30.000 Euro pro Jahr mehr.
Dieses Geld investiere er lieber in die Jugend anstatt in die Post. „Dadurch ist gewährleistet, dass Eltern anstatt rund 300 Euro nur 140 Euro monatlich für die Versorgung ihrer Kinder bezahlen müssen.“
Eine Erhaltung der Post in Diex auf privater Ebene befürwortet Polessnig jedoch. Die dafür zuständige Regulierungsbehörde RTR (Rundfunk- und Telekom Regulierungs GmbH) hat eine Schließung des Postamtes in Diex bereits im Jahr 2010 untersagt. „Laut Gesetz muss sich im Umkreis von zehn Kilometern eine andere Postgeschäftsstelle befinden, was in Diex nicht der Fall ist, ohne Ersatzstandort ist eine Schließung jedoch nicht möglich“, erklärt Homola.
„Mittlerweile haben wir mit dem Kaufhaus Napetschnig einen Postpartner gefunden“, verrät Homola. Nun prüft die RTR innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen dreimonatigen Frist, ob die Umwandlung des Postamtes in eine Postgeschäftsstelle, die durch den Postpartner betrieben wird, vorgenommen werden kann.

ZUR SACHE

Sowohl die Gemeinde Diex als auch die Post AG hoffen auf den Erhalt einer Postgeschäftsstelle.

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