Neustifter Friedhof: Baustart für Wohnbau verzögert sich
Auf der Pötzleinsdorfer Höhe sollen bald 70 leistbare Wohnungen gebaut werden. Der Bau unmittelbar beim Neustifter Friedhof hat bei den Anrainern Widerstand ausgelöst. Gebaut wird frühestens ab September 2017.
WÄHRING/DÖBLING. Die Aufregung war heftig, aber nun scheint sie vorüber: Als 2014 bekannt wurde, dass unmittelbar neben dem Neustifter Friedhof auf einer Fläche der Friedhofsgärtnerei ein Wohnbau geplant ist, liefen die Anrainer Sturm. Ein Wohnhaus neben dem Friedhof sei pietätlos, die Infrastruktur für die zusätzlichen Bewohner nicht ausgelegt, hieß es. Es folgten: eine Bürgerinitiative, Proteste der Döblinger Bezirksvorstehung und vom ehemaligen Währinger Bezirksvorsteher Karl Homole (ÖVP) und eine Petition an die Stadt Wien. Das alles half nichts. Mit dem Bau von 70 Wohnungen unter dem klingenden Namen "Wald, wir kommen" soll bald begonnen werden.
Wann genau, steht aber noch nicht fest. Der Baustart, der ursprünglich in der ersten Hälfte des Jahres hätte stattfinden sollen, verzögert sich etwas und wird frühestens im September sein. "Die Baubewilligung wurde am 16. Jänner beantragt", sagt Martin Orner von der Baugenossenschaft EBG, die die Wohnbauten errichtet. Es sei aber noch kein Termin für eine Bauverhandlung festgesetzt worden. Das heißt, dass man nicht genau wisse, wann es losgehen wird – und dementsprechend auch nicht, wann die Fertigstellung sein wird.
Dass zwischen der Beantragung und der Bauverhandlung einige Monate vergehen, sei aber nichts Ungewöhnliches, sagt Hannes Kirschner von der Baupolizei: "Es müssen – vor allem bei Neubauten – einige Dinge geprüft werden, etwa was die Statik und den Brandschutz angeht."
Interesse ist groß
Für die 70 geförderten Mietwohnungen, die auf vier Häuser mit Holzfassaden aufgeteilt werden, gibt es auf jeden Fall genügend Interessenten. "Die Anmeldung für das Projekt haben wir bei knapp 3.000 Vormerkungen geschlossen", so Orner. Für die Bewohnerinnen und Bewohner werden 50 Pkw-Stellplätze zur Verfügung stehen. Öffentlich ist das Areal mit der Buslinie 41A erreichbar. Jede der Wohnungen, die von 55 bis 102 Quadratmeter groß sein werden, bekommt eine Terrasse oder einen Balkon. Außerdem wird es einen Gemeinschaftsgarten und einen Kinderspielplatz geben.
Die Anlage ist als Niedrigenergiebau geplant. Der Heizwärmebedarf beträgt bei dem Projekt 22,64 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Erneuerbare Energie wird über eine Fotovoltaikanlage am Dach zugeführt.
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