Große Tulln
Der Fluss im Wandel der Zeit

- hochgeladen von Karin Kerzner
Im Laufe der Zeit hat der Fluss große Veränderungen durchlebt und erwies der Bevölkerung große Dienste. Flussserie Teil 2: Die Nutzung der Wasserkraft und die Regulierung des wilden Gewässers.
WIENERWALD. Das vor 1810 als "Dullona" bezeichnete Gewässer wurde schon in den Jahrbüchern von Fulda um 884 als Grenze zwischen den "Bayern" und den "Slawen" erwähnt. Von der Quelle Brand-Laaben bis zur Donau diente der Fluss mit seinen vielen Zuläufen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch als Erholungsraum.
Regulierung der Großen Tulln
"Ab 1925 wurde der Fluss reguliert um vor den Folgen des Hochwassers zu schützen, mit der Wasserkraft die Mühlen zu betreiben und die gewonnenen Flächen für die Landwirtschaft zu nutzen.", so Karl Gfatter, Obmann des "Wasserverbandes Große Tulln". Auf dem Gedenkstein neben der Leithenwehr in Tausendblum ist zu lesen: "Die Regulierung wurde in den Jahren 1925 bis 1931 aus den Mitteln des Bundes, des Landes und der Tulln mittelstreckenkonkurrenz der Gemeinden Tausendblum, Neulengbach, Inprugg, Markersdorf, Grabensee, Asperhofen, Abstetten, Judenau und der Straßenbezirke Neulengbach, Atzenbrugg und Tulln im Eigenbetriebe des Landesamtes II/4 der niederösterreichischen Landesregierung ausgeführt. Nach der Regulierung ist der "Wasserverband Große Tulln" gegründet worden, der aus 16 Verbandsgemeinden besteht.
Die Nutzung der Großen Tulln
"Um die Mühlen zu betreiben, wurde ab Altlengbach der Mühlbach entlang des Laabenbaches angelegt. Er schlängelte sich, durch die Wehren eingespeist durch die Ortschaften, wo er gebraucht wurde. "Die Mühlen, von denen keine mehr in Betrieb ist, dienten hauptsächlich dem Getreidemahlen, aber auch den Sägewerksbetrieben",
so Gfatter. "Mit der Elektrizität ist die Nutzung der Wasserkraft für die Mühlen wieder abgekommen".
Erholungsraum Große Tulln
Bei den Wehren und an den Zuflüssen entstanden gut besuchte Freibäder. So vergnügte man sich zum Beispiel im Heizerbad in Maria Anzbach, an der Emmersdorfer Wehr oder im Freibad Leithenwehr in Neulengbach. Auch die Auengebiete übten eine Anziehungskraft aus: "Schultasche weg und ab in die Au." war die Devise von Fritz Brückler aus Tausendblum. "Mit dem gebogenem Blumendraht haben wir die Fische rausgefangen, am Lagerfeuer gegrillt und gleich gegessen.", erinnert er sich gerne an die Au zurück. In der nächsten Ausgabe: Hochwasser auf der Großen Tulln.






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