Fast jeden Tag ein Vergehen angezeigt
Insgesamt vier Sicherheitsverdienstpreise schmücken das Büro von Abteilungsinspektor Helmut Summer, die ihm für kriminaltechnische Ermittlungen verliehen wurden. Hauptaugenmerk bei seiner Arbeit sind die Spurensicherung und anschließende Einvernahme.
NEULENGBACH (kaze). Die Kriminaldienstgruppe in Neulengbach besteht aus drei Personen, die vom Taschendiebstahl bis hin zum Mord ermitteln. Bei Letzterem agiert zwar auch die Kriminalabteilung des Landespolizeikommandos Niederösterreich federführend, wobei die Spurensicherung durch die Neulengbacher abgedeckt wird. In der Gerichtsmedizin in Innsbruck werden anschließend die abgenommenen Tatortspuren mit dem Täterprofil verglichen.
Sicherheitstechnisch sind drei Gemeinden zu versorgen, nämlich Neulengbach, Maria Anzbach und Asperhofen, mit insgesamt dreizehntausend Einwohnern.
Fast jeden Tag ein Vergehen
„Man kann sagen, dass knapp 350 Vergehen pro Jahr angezeigt werden“, informiert Abt.Insp. Helmut Summer. Die Aufregung des Monats waren acht Wohnhauseinbrüche. „Grundsätzlich“, sagt Summer weiter, „ist natürlich der Einbruch schon längst passiert, wenn wir zum Tatort kommen.“ Dann beginnt die langwierige und komplizierte Arbeit. Spuren müssen sichergestellt werden sowie eventuell erkennungsdienstliche Behandlungen wie Fingerprint oder Mundhöhlenabstrich durchgeführt werden.
Ausgezeichnet
Summers Historie im Polizeidienst begann in Mödling im Jahre 1982. Vier Jahre danach kam er zum Kriminaldienst. Während dieser Zeit erhielt er im Jahre 1984 seinen ersten Sicherheitsverdienstpreis für die Überführung eines geflüchteten Strafgefangenen jugoslawischer Herkunft, der in Mödling einen Raubüberfall durchführte und im Zuge einer Fahndung festgenommen werden konnte. Doch auch im Neulengbacher Kriminaldienst verzeichnet der Abteilungsinspektor Erfolge: Den zweiten Sicherheitsverdienstpreis erwarb er im Jahre 1994, indem er eine Bande von Rumänen gemeinsam mit dem Sicherheitsbüro ausfindig machte. In Millionenhöhe lag der Schaden, der in Niederösterreich sowie in Wien entstanden war. „Am Tatort wurde ein Fahrzeug mit rumänischem Kennzeichen sichergestellt, so konnten wir in weiterer Folge alle Beteiligten überführen“, erzählt Summer stolz. Und die Abstände von einem zum nächsten Sicherheitsverdienstpreis wurden kürzer. Der nächste, den Abteilungsinspektor Summer mit seinem Team erhielt, war für die Festnahme eines Versicherungsbetrügers, der einen Schaden in der Höhe von insgesamt achtzehn Millionen Euro anrichtete. Und nicht zu vergessen jenen im Jahr 2006 in welchem er mit seinen Kollegen für verschiedene Amtshandlungen für das Gesamtjahreswerk geehrt wurde.
Die Ausrüstung immer dabei
Man trifft Summer niemals ohne seinen Tatortkoffer, der Lupen, Pinsel, Rollen, Maßstäbe, DNA-Sets, Folien und vieles mehr beinhaltet. „Denn schließlich liegt die Hauptkompetenz in der Spurensicherung sowie der anschließenden Einvernahme.“
Und er weist noch auf ein kritisches Problem hin: Suchtgift, welches vorrangig ein Problem an öffentlichen Plätzen und Schulen ist. „Es gab einen Fall mit einem 11-Jährigen, der sich einraucht und dann erklärt, dass dies gesünder sei als Alkohol. Denn schließlich hätte er dies im Internet gelesen“, erzählt der Inspektor. „Dass das jedoch die Einstiegsdroge schlechthin ist, sagt den Jugendlichen keiner.“
Vorige Woche konnte auf dem Gebiet der Drogenbekämpfung ein Erfolg errungen werden: Eine Cannabis-Indoor-Plantage in Neulengbach wurde entdeckt, eine 51-jährige Frau angezeigt. Die Frau ist geständig, Suchtgift sowohl selbst konsumiert als auch verkauft zu haben. Sie wurde auf freiem Fuß angezeigt.
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