Pensionen - AK u. ÖGB schmieden "Allianz der Gerechtigkeit"
Pensionistenverband ist für Reformen
Der Pensionistenverband ist für weitere Reformen im Pensionssystem. Dies stellt der Präsident des PVÖ, Karl Blecha, anlässlich der Wirtschaftsgespräche beim Europäischen Forum Alpbach unmissverständlich klar. Aber, und das ist der springende Punkt: Für andere als der Präsident der Wirtschaftskammer, Dr. Christoph Leitl, oder der selbsternannte Pensionsexperte aus Deutschland, Prof. Bernt Rürup, der munter drauflos schwadroniert, wenn er die von der Wirtschaft bezahlten "Expertisen" vorlegt.
Wir wehren uns!
"Wir wehren uns gegen unverantwortliches Schlechtmachen des Systems seitens der Wirtschaft und die von ihr hochbezahlten Experten und auch gegen die unverantwortliche Blockade dringend notwendiger Reformen wie z.B. das Bonus-Malus-System und das Pensionsmonitoring", stellt Blecha zu aktuellen Meldungen im Rahmen des Forum Alpbach fest.
Reformen greifen - früher als geplant
Es ist niederträchtig, so zu tun, als ob überhaupt nichts geschehen wäre. Einheitliches System der Pensionen - seit 2014 in Kraft.
Reform der Invaliditätspension, der Langzeitversichertenpension u. der sog. Hacklerregelung - bereits erledigt. Zusätzlich wurden berufliche Gesundheitsprogramme zur Beschäftigung Älterer installiert.
Es fehlen genau die von der Wirtschaft blockierten Massnahmen
Was fehlt, sind genau die von der Wirtschaft blockierten Massnahmen, wie das Bonus-Malus-System und das Pensionsmonitoring. Die Dinge also, die übrigens fix und fertig in der Schublade liegen. Die Mentalität, "zu alt, zu teuer" ist zu beenden und Menschen ab 50 aus dem Berufsleben hinauszudrängen ist kein Kavaliersdelikt.
Übrigens: Der Beitrag des Bundes ist im ASVG von 2013 auf 2014 - beinahe - gleich geblieben. Hingegen ist er bei den Selbstständigen und Bauern von 2,9 auf 3,2 Milliarden stark gestiegen. Die Beitragsdeckung bei Selbstständigen beträgt lediglich 49 %, bei Bauern überhaupt nur 22 %. Bei Arbeitern und Angestellten liegt sie hingegegen bei 81 %. Über diese Ungleichheiten schweigt auch WKÖ-Präsident Leitl.
"Wir wollen Reformen, wir brauchen Reformen!", so Karl Blecha weiter in Alpbach.
Arbeitswelt ändert sich fundamental
Und zwar deshalb, weil sich die Arbeitswelt fundamental ändert. Industriebetriebe erwirtschaften eine immer höhere Wertschöpfung mit Robotern und Computern.
Computer und Maschinen zahlen keine Abgaben
Aber gerade diese zahlen keine Beiträge in die Vorsorgesysteme für Pension, Gesundheit und Arbeitslosigkeit ein. Derzeit erfolgt die Finanzierung in Österreich ausschliesslich durch Abgaben auf Löhne und Gehälter.
Österreich ist bei der Besteuerung des Faktors Arbeit Weltmeister. Aber Lohn- und Gehaltssummen sind heutzutage kein Abbild der Wirtschaftskraft mehr. "Eine wertschöpfungsbezogene Finanzierung unseres Sozialsystems ist ein Gebot der Stunde", wie Blecha abschliessend erklärte.
Und: Vielleicht erinnert sich Prof. Rürup einmal, dass auch er einmal ein glühender Verfechter dieser Wertschöpfungsabgabe war.
Erwin W i l l i n g e r
PVÖ-OG Altlengbach|Innermanzing
www.pensionisten.altlengbach.info
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