Medizinische Versorgung gerettet

ALTLENGBACH (red). "Mit der offiziellen Eröffnung der Arzpraxis ist eines der wichtigsten Projekte dieser Amtszeit nun sehr zufriedenstellend erledigt", sagt der Altlengbacher Bürgermeister Michael Göschelbauer. "Dieses Thema hat die letzte Wahl mitentschieden und für große Emotionen gesorgt. Wir haben versucht, diese sehr schwierige und komplexe Aufgabe möglichst sachlich und unaufgeregt zu verhandeln, einen Schritt nach dem anderen zu gehen und so gut wie möglich zu erledigen. Ich bin froh, dass uns das letztendlich allen gemeinsam gelungen ist."

"Es waren viele Überlegungen, viele Gespräche, viele Verhandlungen notwendig, damit wir das hinbekommen haben", sagt Göschelbauer. "Es hat einiger Anläufe bedurft, es musste auch zwei Mal ausgeschrieben werden." Das Kernproblem sei, dass die Gemeinden mit den Folgen politischer Entscheidungen konfrontiert werde, die sie selbst nicht verursacht haben. "Wir sind mit diesem Problem ja nicht alleine. Österreichweit sind derzeit 70 Kassenstellen unbesetzt, da besteht ein großes strukturelles Problem", ergänzt VBgm. Daniel Kosak. "Der entscheidende Schritt war sicherlich, dass wir die Idee hatten, alle 5.700 NÖ-Ärzte persönlich anzuschreiben. Erst diese Maßnahme hat zu mehreren Bewerbungen geführt und dazu, dass Frau Dr. Neuhauser sich gemeldet hat."

Die Gemeinde hat mit der Sanierung der Ordinationsräumlichkeiten und einem Zuschuss alles unternommen, um die Ansiedelung zu unterstützen. "Das ist es uns wert, wir geben für andere Dinge wesentlich mehr Geld aus. Die medizinische Nahversorgung ist eine Grundnotwendigkeit", so Göschelbauer.

In einem kleinen Festakt wurden die neue Ärztin Dr. Petra Neuhauser und die Apothekerin Mag. Maria Nagler in Altlengbach willkommen geheißen. Viele Menschen waren gekommen, um die beiden Damen kennen zu lernen und die Räumlichkeiten zu besichtigen. "Mit dem heutigen Tag ist die medizinische Versorgung in Altlengbach wieder vollständig hergestellt und im Umfang besser, als sie davor war. Wir haben zwei Ärzte und eine Apotheke mit insgesamt mehr medizinischem Angebot und einer höheren Verfügbarkeit von Medikamenten. Vor zweieinhalb Jahren haben uns die Menschen bei der Wahl zugetraut, dass wir diese Aufgabe lösen können. Trotz aller Widrigkeiten ist das gelungen. Entscheidend dabei ist, dass wir immer versucht haben, die Dinge gemeinsam anzugehen und zu lösen, auch im Gemeinderat. Die Polarisierung und die Spaltung einer Gemeinschaft ist nicht mein Weg. Ich bedanke mich bei allen, die das auch so sehen und an gemeinsamer Arbeit interessiert sind."