Ein Leben für die Musik
NACHRUF / Wolfsbach nahm Abschied von Oberschulrat Karl Michelmayer, der das kulturelle Gemeindeleben über Jahrzehnte hinweg entscheidend mitgeprägt hat.
WOLFSBACH / Der gebürtige Krenstettner Karl Michelmayer hatte schon früh das Geigenspiel erlernt, das ihn ein Leben lang begleiten sollte. Nach Absolvierung der Lehrerbildungsanstalt gab es für ihn nicht gleich eine Anstellung als Pädagoge, er musizierte aber schon damals in diversen Orchestern, so bei den Amstettner Symphonikern. 1958 konnte er schließlich in Ertl den Schuldienst antreten, der ihn schon ein Jahr später nach Wolfsbach führen sollte. Rechtzeitig erwarb er auch noch die Lehramtsprüfung für Hauptschulen, sodass er 1971 die Leitung der neu gegründeten Wolfsbacher Hauptschule übernehmen konnte, die er 21 Jahre lang überaus erfolgreich geführt und weiterentwickelt hat. Seit 1959 hat sich Michelmayer auch um den Blockflöten- und Streichernachwuchs gekümmert, ab 1978 war er der erste Musikschulleiter im Ort.
Ein „Kind“ seines musikalischen Engagements war die Gründung der „Wolfsbacher Geigenmusik“, mit der er in Zusammenarbeit mit Professor Walter Deutsch für den ORF viele Volksmusikstücke eingespielt und somit vor der Vergessenheit bewahrt hat. Als „Familienmusik Michelmayer“ musizierte er gemeinsam mit seinen drei Kindern fünfzehnmal beim Grafenegger Advent oder auch im Stift Göttweig, das Quartett trat zudem oftmals im Fernsehen auf. Auch das Wolfsbacher Adventsingen ist auf Karl Michelmayer zurückzuführen, wie er auch jahrzehntelang im Orchester des Kirchenchores mitgewirkt hat. Als langjähriges Mitglied hatte er 1992 die Leitung des Männergesangsvereins übernommen.
Neben dem so wertvollen musikalischen Erbe werden aber auch seine Geselligkeit und Lebenslust, sein Familiensinn und Humor sowie seine Reisefreude und Liebe zur Natur in Erinnerung bleiben.
Als Dank und Anerkennung für sein öffentliches Wirken sind ihm seitens des NÖ Chorverbandes die Medaille in Gold und von der Gemeinde die Goldene Ehrennadel verliehen worden. Im 84. Lebensjahr ist Karl Michelmayer nun nach längerem Leiden verstorben.
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