„Erspartes Pensionsgeld für aktive Arbeitsmarktpolitik umschichten!“
Gespartes Pensionsgeld der Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung stellen – die Idee von Sozialminister Alois Stöger möchte die Nationalrätin Ulrike Königsberger-Ludwig aufgreifen und hat sich mit AMS-Leiter Harald Vetter getroffen.
„Die Arbeitslosigkeit im Bezirk steigt. Bestimmte Personengruppen sind besonders betroffen. Die Forderung, für den Pensionsbereich budgetiertes aber nicht ausgegebenes Geld der aktiven Arbeitsmarktpolitik zuzuführen, ist daher sinnvoll“, unterstützt Nationalrätin Ulrike Königsberger-Ludwig den Vorschlag von Sozialminister Stöger, der von Finanzminister Schelling sofort abgelehnt wurde. Es handle sich konkret um 100 Millionen Euro an Budgetmittel, die alleine letztes Jahr für Pensionen vorgesehen aber nicht ausgegeben wurden.
Anstieg der Arbeitslosigkeit bei bestimmten Personengruppen markant
Beim Gespräch mit dem Leiter des AMS Amstetten wird rasch klar, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit vor allem bei Menschen mit nur Pflichtschulabschluss, im Bereich der älteren Menschen oder bei Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung stark gestiegen ist. „Gerade aus diesem Grund ist es sinnvoll, die nicht verbrauchten Pensionsgelder umzuschichten“, ist Ulrike Königsberger-Ludwig überzeugt und ergänzt, „diese Forderung ist vor allem auch deshalb berechtigt, da die Änderungen im Bereich der Invaliditätspension – die Einsparungen im Pensionsbereich zur Folge hatten - sicher auch dazu geführt haben, dass die Arbeitslosigkeit bei älteren oder gesundheitlich beeinträchtigten Menschen stark ansteigt und sich auch die Langzeitarbeitslosigkeit in einem Jahr verdoppelt hat.“
Im Gespräch mit AMS-Leiter Harald Vetter
Der Leiter des AMS Amstetten, MBA Harald Vetter findet, dass dieser Ansatz auch für den Bezirk Amstetten interessant ist, denn: "Bei uns im Bezirk ist es vorrangig, gegen die Langzeitarbeitslosigkeit und gegen die Arbeitslosigkeit älterer Menschen anzugehen, was bei uns im direkten Zusammenhang zueinander steht. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist von 151 auf 306 Personen allein im Jahr 2015 angestiegen. Ebenso die Arbeitslosenzahlen der Menschen über 50, denn die machen schon ein Viertel aller Arbeitslosen im Bezirk aus. Jedoch haben 44 % der Menschen ohne Arbeit nur einen Pflichtschulabschluss", weiß Vetter.
Mehr Geld für sozioökonomische Betriebe
Die überschüssigen Pensionsgelder könnten also zum Beispiel für sozioökonomische Betriebe wie Transjob verwendet werden: "Diese bieten eine Chance von 40 %, die Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dieser Erfolg basiert auf dem Stufenmodell von Transjob und den ganzheitlichen Ansatz der Betreuung", erklärt der Leiter des AMS Amstetten. Ulrike Königsberger-Ludwig unterstützt diesen Gedanken: „Gespartes Pensionsgeld in sozioökonomische Betriebe fließen zu lassen und somit langzeitarbeitslose Menschen ab 50 wieder in das Berufsleben zu integrieren, ist das Ziel. Ich hoffe, dass es bei den Verhandlungen zu einem Umdenken kommt. Denn die Umschichtung ist eine win-win Situation für alle Beteiligten“, wundert sich die Abgeordnete über die sofortige negative Reaktion des Finanzministers.
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