Noch zwei Ampeln für B158 in Pfandl?
Stadtpolitik für Kreisverkehr in Pfandl. FPÖ stellt Protest in Aussicht. Land OÖ: Ampelkette kommt.
BAD ISCHL. Zugegeben – ganz neu ist das Thema nicht. Noch in der Amtszeit von Altbürgermeister Helmut Haas wurde in Bad Ischl über einen Kreisverkehr in Pfandl diskutiert. 2009, dann bereits mit Hannes Heide als Stadtchef, nahm Bad Ischl einen neuen Anlauf, dort einen Kreisverkehr zu installieren. Diese Pläne, die damals schon recht weit gediehen und mit den Grundbesitzern abgesprochen waren, scheiterten allerdings am Veto des Landes. Ein Kreisverkehr könne die Verkehrsströme in Pfandl nicht bewältigen, hieß es damals.
Nun ist das Thema wieder aktuell. Grund dafür: Kurz vor Weihnachten wurde 200 Meter vor der Pfandler Kreuzung – in Richtung Strobl – eine weitere Ampel installiert. Das neue Verkehrslicht auf Höhe des Hofer-Marktes war aufgrund dessen Erweiterung notwendig geworden. Sie soll (kolportiert) 350.000 Euro gekostet haben und ist mit einem ausgeklügelten Sensorik-System ausgestattet. Auf der B158 herrscht dadurch grundsätzlich eine „grüne Welle“. Auf rot schaltet die Ampel nur, wenn sich Autos vom Gewerbegebiet in Richtung B158 einreihen.
Ampelkette in Pfandl
In Bad Ischl wird deswegen wieder über die Möglichkeit einer „Ampelkette“ in Pfandl diskutiert. Diese Befürchtungen beschäftigen die Stadt seit 2009. Damals fasste das Land OÖ, das für die B158 zuständig ist, auch für die Ausfahrten bei der Villa Schratt und bei der Jet Tankstelle/Billa Markt jeweils eine Ampel ins Auge. Das wären dann insgesamt vier Ampeln auf einer Strecke von knapp 2,5 Kilometern. Und das, obwohl die Stadtpolitik seit Jahren einen Kreisverkehr anstatt der „Pfandler Kreuzung“ fordert. Darüber hinaus stößt die aktuelle Verkehrslösung seit Jahren ohnehin an ihre Kapazitätsgrenze. Staus und Kolonnenverkehr von Pfandl bis zum Kaiserparktunnel sind im Sommer an der Tagesordnung.
Die städtische FPÖ stellt dementsprechend bereits erste Protestmaßnahmen in Aussicht. Freiheitlichen-Stadtrat Anton Fuchs bezeichnete die Ampeln sowie die Verkehrssituation in Pfandl in der letzten Gemeinderatssitzung vor Weihnachten sogar als „Treppenwitz“. „Man braucht sich nur ansehen, wie weit sich die Autos im Sommer stauen. Wir werden uns die Situation im Juni und Juli anschauen und uns dann sicher eine Protestaktion überlegen“, sagt der FPÖ-Stadtrat.
Auch der Grünen Landtagsabgeordnete und Gemeinderat Markus Reitsamer fordert einen neuen Zugang in Pfandl: „Wir brauchen eine große verkehrstechnische Lösung“, so Reitsamer. Dem widerspricht man auch von Seiten der Bürgermeister-SPÖ nicht: „Ein Kreisverkehr statt der Pfandler Kreuzung ist nach wie vor unser Wunsch. Und wir gehen davon aus, dass wir die Hofer-Ampel dann auch wieder wegbekommen“, so Stadtchef Hannes Heide.
Beim Straßenbetreiber, dem Land OÖ, tritt man allerdings auf die Bremse: „Unseren Berechnungen aus dem Jahr 2009 zufolge, wäre ein Kreisverkehr schon damals zu 95% ausgelastet gewesen. Heute wäre er aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens überlastet“, sagt der zuständige Abteilungsleiter Martin Wögerer. Auch das Lichtsignalkonzept für die B158 wollen die Experten beibehalten: „Die Ampelkette in Pfandl ist weiterhin geplant“, so Wögerer.
Zur Sache – Pfandl
Der Bad Ischler Ortsteil Pfandl, direkt an der B158 (Wolfgangsee Straße) gelegen, hat sich im letzten Jahrzehnt zu einem dezentralen Gewerbegebiet gewandelt. Jet-Tankstelle, Dänisches Bettenlager, Lagerhaus, Deichmann, Hofer, DM und Auto Esthofer sind nur einige der Firmen, die sich ab dem Kaiserparktunnel in Richtung Westen angesiedelt haben. Eine Gesamtverkehrslösung für den Ortsteil Pfandl gibt es bisher nicht. Mehrere Ausfahrten gelten als gefährlich – so ereignete sich 2008 bei der Ausfahrt der Jet Tankstelle ein tödlicher Unfall, bei dem ein 63-jähriger Pensionist sein Leben verlor.
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