"Feuerbestattungen boomen"
Bestatter Christian Dolhaniuk aus Alland spricht im Interview über den starken Trend zu Einäscherungen.
Christian Dolhaniuk vom Bestattungsinstitut "Unvergessen" in Alland spricht mit Gabi Stockmann über den Trend zu Einäscherungen.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie stehen Sie zu dem Plan, in Leobersdorf ein Krematorium zu errichten?
CHRISTIAN DOLHANIUK: Im Industrieviertel halte ich das für sehr notwendig. Feuerbestattungen werden immer stärker nachgefragt. Bei mir sind es schon mehr als die Hälfte!
Das Bestattungsinstitut "Unvergessen" sieht sich als DEN Ansprechpartner für Feuerbestattungen im Bezirk.
Worauf führen Sie die starke Nachfrage zurück?
Feuerbestattungen sind individueller gestaltbar, viele wollen auch die Urnen ihrer lieben Verstorbenen mit heimnehmen. Natürlich können auch traditionell-kirchliche Zeremonien veranstaltet werden. Und Feuerbestattungen sind billiger.
Was kosten Einäscherungen?
Mit ca. 3000 Euro alles in allem hat man eine hochqualitative Zeremonie, die bei Erdbestattung deutlich höher ausfallen würde.
Jetzt läuft man in Leobersdorf aber Sturm gegen das geplante Krematorium, unter anderem mit dem Hinweis, der Betrieb sei eine Umweltgefahr.
Das kann mit sachlichen Argumenten ausgeräumt werden. Im Westen Österreichs gibt es mehrere Krematorien – und keine Probleme.
Angeblich ist weder das einzige NÖ-Krematorium in St. Pölten ausgelastet und Wien erhöht seine Kapazitäten. Ist der Bedarf für ein Krematorium im Industrieviertel da?
Wien ist derzeit so voll, dass die Angehörigen auf einen Einäscherungstermin mehrere Wochen warten müssen.
Gibt es religiöse Bedenken?
Die katholische Kirche erkennt seit vielen Jahren Feuerbestattungen als gleichwertig an. Es gibt aber auch immer mehr Menschen ohne Bekenntnis.
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