Verstand ist gefragt, nicht Panikmache
Aus den Polizeiberichten der letzten Wochen: Eine Traiskirchnerin (Mitglied der FPÖ) will von drei Afrikanern vergewaltigt worden sein – jetzt muss sie für diese Lüge Strafe zahlen. Eine Vöslauerin wird von ihrem Mann aus der Wohnung gesperrt und will partout durchs Fenster wieder hinein. Ihren blutigen Kopf erklärt sie damit, ein Türke habe sie gezwungen, einzusteigen. Sie gibt die Lüge zu. Eine Badenerin attackiert ihren Ex-Freund mit dem Messer und gibt zu Protokoll, dass ein „Ausländer“ geflüchtet sei – es stellt sich heraus, dass sie selbst die Täterin war.
Nicht nur in Deutschland, wo in der Folge von „Köln“ immer mehr behauptete Vorfälle publik werden, deren Wahrheitsgehalt fraglich ist. Auch bei uns scheint sich die "Ausländer/Flüchtlinge-Sündenbockpraxis stärker zu verbreiten. Die Stimmung kippt scheinbar und unser Verstand wäre gefragt.
Darum: cool bleiben. Lassen wir uns nicht panisch machen. Genau zuhören ist nun wichtig, auseinanderhalten, wann und wo und wie Ängste geschürt werden (meist mit unbewiesenen Behauptungen oder Horror-Prognosen). Denn nur Tatsachen, auch wenn sie unbequem sind, zählen. Wie etwa der Fall der 72-Jährigen, die in Traiskirchen tatsächlich von einem inzwischen verurteilten Asylwerber vergewaltigt wurde. Wie etwa die Tatsache, dass jede dritte Frau Gewalt im eigenen österreichischen Heim erlebt und dass 90 Prozent aller Gewaltopfer den gar nicht "fremden" Täter kennen.
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