Bezirk Baden: Hochspannung vor der Wahl 2015
Die Wahlkämpfer in den 30 Bezirksgemeinden haben in den letzten Tagen vielfach Schützenhilfe von ganz oben bekommen: Im Bezirk unterwegs waren Außenminister Sebastian Kurz, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Familienministerin Sophie Karmasin, Grünen-Vordenker Alexander van der Bellen, Neos-Bundes-Chef Matthias Strolz und Neos-Landeschef Niki Scherak.
Besonders spannend wird die Wahl in den Gemeinden Baden, Bad Vöslau, Kottingbrunn und Traiskirchen. In Baden bläst die Bürgerliste „wir badener“ mit Spitzenkandidat August Breininger zum Generalangriff auf Schwarz-Grün. In Traiskirchen schauen alle gespannt darauf, ob der neue Bürgermeister Andreas Babler die sozialdemokratische NÖ-Hochburg halten kann. In Bad Vöslau haben sich die Oppositionsparteien gegen die nun schon 30 Jahre dauernde absolute Mehrheit der Liste Flammer zusammengetan. Geeinte Opposition auch in Kottingbrunn: Hier "zerbröselte" schon vor der Wahl die SPÖ-FPÖ-Koalition, die hauchdünne SP-Mehrheit wackelt.
Neue Bürgermeister
Neben Andreas Babler gibt es auch noch einige weitere neue Bürgermeister, die erstmals ihre Mandate verteidigen: Ludwig Köck folgte in Alland der ÖVP-Langzeitlegende Johann Grundner und sieht sich gleich einer breiten Front von Widersachern gegenüber. Franz Winter hat in Heiligenkreuz Johann Ringhofer (ÖVP) beerbt.
Die heißen Eisen
Abgesehen von personellen Turbulenzen gibt es natürlich auch inhaltlich heiße Eisen. In Baden wird etwa um die Stadtfinanzen (ein Schlacht-Thema von ÖVP und wir badener) gestritten, während die SPÖ ihren Dauerbrenner "Leistbares Wohnen" zum Schlager machen möchte. Um Wohn-Probleme geht es auch in Kottingbrunn. Zuletzt hat dort die geeinte Opposition ein Seniorenwohnprojekt an einen anderen Standort geschoben, und am Dienstag wurde im Gemeinderat noch einmal über "Junges Wohnen" debattiert. In Traiskirchen sind Verkehrsentlastung, Hauptplatzgestaltung, Flüchtlingslager und Kinderbetreuung Dauerthemen, in Bad Vöslau geht es um Zentrumsgestaltung, Betriebsgebiete und Villenschutz.
Was macht die FPÖ?
Gespannt darf man generell auf das Abschneiden der FPÖ sein – ihre WählerInnen sind zumeist national und international motiviert (Paris-Anschläge, Pegida, soziale Ängste). Spannend werden die FP-Ergebnisse in der Flüchtlingslagerstadt Traiskirchen und in der Moschee-Stadt Bad Vöslau sein.
Die ÖVP-Minister Kurz, Mikl-Leitner und Karmasin waren im Bezirk unterwegs, ebenso wie der Denker der Grünen, Alexander van der Bellen, H.C. Strache für die FPÖ oder der Neos-Österreich-Chef Matthias Strolz.
Person vor Partei
Nicht ganz unumstrittene Besonderheit bei der Vorzugsstimmen-Vergabe: Der Name sticht die Partei. Kreuzen Sie z. B. in Baden bei der Partei „ÖVP“ an, geben aber „August Breininger“ ihre Vorzugsstimme, zählt Ihre Stimme für „wir badener“, für die Breininger kandidiert. Auch ohne Vorzugsstimmenzettel können Sie in der Wahlzelle eine Vorzugsstimme abgeben.
Den Vorzugsstimmen-Wahlkampf forcieren in Baden die ÖVP und "wir badener". Auf der ÖVP-Liste gibt es nur einige Fixstarter, der Rest soll nach Anzahl der erzielten Vorzusttimmen in den Gemeinderat einziehen. Bei "wir badener" haben nur August Breininger und Jowi Trenner ein "fixes Leiberl" - der Rest wurde alphabetisch gereiht und wird nach Vorzugsstimmenergebnis berücksichtigt.
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