"Jedem Haus sein Kripperl"
Die Krippenfreunde Pfaffstätt verbinden Handwerk mit christlichem Kulturgut und geben ihr Wissen in Krippenbaukursen weiter.
PFAFFSTÄTT (ach). „Die beliebten Krippenbaukurse finden jedes Jahr von August bis Novemer statt. Acht Erwachsene stellen in 14 Kursabenden unter unserer Anleitung ihre ganz persönliche Krippe her. Sie alle sind vom sogenannten „Kripperlvirus“ infiziert und kommen aus dem Innviertel und dem Salzburger Raum zu uns“, freut sich Gründungsobmann Norfried Kronsteiner. Der Krippenbaumeister über seine Motivation: „Die Freude am Kripperlbau. Unser Ziel ist es, die Krippen in ein jedes Haus, in eine jede Familie – nach dem Motto `Jedem Haus sein Kripperl` - zu bringen“. „Beim Krippenbau ist das richtige Verhältnis ganz wichtig, darauf kommt es an“, erklärt Krippenbaumeister Richard Kraiger und meint damit abgestimmte, in der Größe zu einander passende Gebäude, Fenster, Figuren und Bäume.
2007 wurden die „Krippenfreunde Pfaffstätt“ als Ortsgruppe des Krippenvereins „Oberes Innviertel“ gegründet. Die Ortsgruppe entstand aus einer kleinen Gruppierung, die ein Jahr zuvor den Krippenberg der zwischen 1730 und 1860 entstandenen Kirchenkrippe von Pfaffstätt erneuerte. Genau dieses Haus – die alte Mühle samt Haus - stellte Altbürgermeister Franz Gerner 2007 unentgeltlich zur Verfügung. Die idealen Räumlichkeiten waren gefunden, seit Sanierung des rund 300 Jahre alten Gebäudes – aus der ehemaligen Stube wurde ein Werkraum mit acht Arbeitsplätzen – entstehen dort die schönsten alpenländischen und orientalischen Krippen. 2009 baute der Verein für den Bezirkshauptmann Georg Wojak eine Friedenskrippe, die dem Gebäude der BH nachempfunden wurde und jedes Jahr im Amt ausgestellt ist.
Im Jahr 2011 beschritten die „Krippenfreunde Pfaffstätt“ mit der Gründung eines eigenen Vereins neue Wege. Alle zwei Jahre gibt es im und um das Vereinshaus eine umfangreiche Krippenausstellung, das nächste Mal im Dezember 2015.
Zur Sache:
Krippenbaukurs: Man lernt von Grund auf, Voraussetzung ist etwas handwerkliches Geschick. Zu Beginn wird eine Spanplatte auf die gewünschte Größe zugeschnitten, der Rand mit Holzleisten verstärkt und mit Rinde verkleidet. Dann geht es mit dem Geländeaufbau weiter, unregelmäßige Weichfaserplatten geben Struktur. Für den alpenländischen Stil werden Häuser in Holzriegelbau oder Blockbauweise gebaut. Orientalische Gebäude entstehen aus Weichfaserplatten, die mit Krippenmörtel verputzt werden. Nach "Weiß-Färbung" wird mit Trockenfarben „gefasst“ (angestrichen). Fertig ist ein Krippe mit Figuren, Pflanzen und einer LED-Beleuchtung.
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