40 Jahre HLW Braunau

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Die HLW Braunau feiert in diesem Schuljahr ihr 40jähriges Bestehen und will dieses Jubiläum gebührend begehen. So soll dieses Jahr genützt werden, um in die Vergangenheit zurückzublicken und die gedeihliche Entwicklung vom Gründungsjahr bis herauf in die Gegenwart zu dokumentieren. Darüber hinaus gilt es auch einen Blick in die Zukunft zu werfen und das nächste Unternehmen, die zweijährig geführte Fachschule für wirtschaftliche Berufe, entsprechend vorzustellen.
Wenn die Schule heute Bilanz zieht, tut sie das mit großer Freude und einem gewissen Stolz, hat sie sich doch von einer Lehranstalt für spezielle Frauenberufe, der lange das verpönte Image einer „Knödelakademie“ anhaftete, zu einer zeitgemäßen Ausbildungsstätte für wirtschaftliche Berufe entwickelt, deren Renommee heute gänzlich unangefochten ist. Den großen Anforderungen aus Wirtschaft und Gesellschaft wird sie durch ihr vielseitiges Bildungsangebot und das hohe Niveau eines kompetenz- und projektorientierten Unterrichts gerecht.
Bereits in den 1960 er Jahren wurde in Braunau an die Gründung einer Schule für speziell weibliche Berufe gedacht, die Realisierung dieser Idee erfolgte schließlich im Jahre 1975, als die „HBLA für wirtschaftliche Frauenberufe“ ins Leben gerufen wurde. Sie verfügte anfänglich über nur zwei Klassen mit 72 Schülerinnen, lediglich drei Stammlehrerinnen und Unterrichtsräumen im gesamten Stadtgebiet.
Die Pionierinnen der 70er-Jahre mussten also weite Wege in Kauf nehmen und sahen sich mit einem Frauenbild konfrontiert, das sehr patriarchalisch geprägt war. Der öffentlichen Meinung zufolge reichte es durchaus, wenn eine Frau neben Expertise in Haushalt, Küche und Kindern auch noch ein bisschen Bildung mit in die Ehe brächte. Zukunftsorientiertere Geister jedoch spürten bereits damals, dass eine zukunftstaugliche Bildung der Frauen in eine ganz andere Richtung gehen müsste. So wurde also die hoch brisante Diskussion über das Image der Schule sehr emotional geführt
Die hohe Qualität der Ausbildung allerdings ließ die Schülerzahlen rasch steigen, sodass 1978 das eigene Schulgebäude im Verbund des Schulzentrums Osternberg bezogen wurde. Ungeahnte Entfaltungsmöglichkeiten taten sich nun auf. Eigene Küchen und Werkstättenräume und nach wie vor ein hoher Anteil an fachpraktischen Stunden fanden ihren Niederschlag in umjubelten Modeschauen und viel bewunderten gastronomischen Veranstaltungen. Gründungsdirektor Dkfm. Gustaf Doppler als Hausherr und Kunstliebhaber lud zu Vernissagen und Konzerten, und die Anerkennung für das hohe Niveau der Absolventinnen und Absolventen nahm stetig zu.
Weitreichende Veränderungen in der Ausbildung wurden in der Mitte der 1980er Jahre vorgenommen, als die EDV die Lehrpläne eroberte und damit die Ausstattung der Schule eine wesentliche Neuerung erfuhr. Aus Maschinschreib- und Stenoklassen wurden erste EDV-Räume. Informationsmanagement und angewandte Informatik sind heute ein zentrales Ausbildungselement.
Eine weitere ungeahnte Veränderung erfuhr die Schule am Beginn der 1990er Jahre: Junge Männer erhielten Zugang an die HBLA, eine wahre Sensation, so dass die Braunauer Rundschau am 3.1.1991 titelte: „Weibliche Bastion gefallen – Versuch mit Burschen an HBLA“. Heute gehört der Boys‘ Day so selbstverständlich zum umfangreichen Informationsprogramm wie der Tag der offenen Tür. Und selbstbewusste junge Männer wissen die umfassende Ausbildung der Schule zu schätzen.

Auch die Sprachen sind eminent wichtig geworden. Das Angebot von Englisch, Französisch, Italienisch bis hin zu Russisch und Spanisch, Sprachreisen und Schüleraustausch, internationale Fremdsprachenzertifikate und Landes- und Bundessiegerinnen bei Fremdsprachenwettbewerben zeugen von der intensiven Sprachenausbildung an der HLW.
Schülerinnen und Schüler mit kreativer Begabung und Begeisterung für Musik können diese Talente im entsprechenden Unterricht erproben oder als Mitwirkende im 2007 gründeten „Heart Chor“ der HLW sowie in der Schulband, die beide bei Kirchenkonzerten, auf Adventmärkten und sämtlichen Schulveranstaltungen immer wieder aufs Neue begeistern. Unvergessen bleibt das künstlerische Highlight des ersten eigenen Musicals „ Du, ich und der Vuk“ im Jahre 2012.
Gerne präsentiert sich die HLW auch als „Schule mit Herz“. Seit 36 Jahren ist die Nikolausfeier für die Klienten der Lebenshilfe Braunau fixer Bestandteil der vorweihnachtlichen Aktivitäten. Bei den zahlreichen sozialen Projekten reicht die Palette von „Weihnachten in der Schuhschachtel“ für rumänische Kinder bis hin zur Unterstützung eines Lepradorfes in Indien.
Selbstverständlich stehen seit der Gründung der Schule die Schülerinnen und Schüler und deren Bildung im Zentrum des Denkens und Handelns ihrer Lehrerinnen und Lehrer, die in 40 Jahren von ursprünglich drei auf heute rund 50 angewachsen sind. Sie unterrichten um die 450 Schülerinnen und Schüler in 19 Klassen und ermöglichen durch ihr außerordentliches Engagement, dass Projekte wie „Let’s Frosch“, die Errichtung eines ersten Biotops durch Lehrer und Schülerinnen im Jahre 1991, bis hin zum hauseigenen Kochbuch - „So schmeckt Genuss an der HLW Braunau“ - realisiert werden können. Zahllose weitere Beispiele vermögen diesen Einsatz zu belegen.

Wenn also die HLW Braunau heuer ihr 40jähriges Jubiläum begeht, tut sie das mit Anerkennung und richtet Schülerinnen und Schülern wie Lehrerinnen und Lehrern entsprechende Festlichkeiten aus. Letztere wurden bereits gebührend geehrt durch einen feierlichen Festakt, der in der Aula der HLW begangen wurde. Hausherrin HR Mag. Astrid Simson begrüßte zu diesem Abend Ehrengäste aus Stadt und Land, allen voran die Landesschulinspektorin HR Mag. Maresa Binder, Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher, die Direktoren der höheren Schulen Braunaus und Vertreter aus Wirtschaft und Landespolitik. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Feier durch Mag. Stefan Plasser am Klavier und die Schülerin Stefanie Meingassner auf der Trompete, eine besonders gelungene musikalische „Allianz“. Ehrengäste an diesem Abend waren aber auch wesentlich die Kolleginnen und Kollegen, denen herzliche Dankesworte gewidmet, ein originell gestaltetes Photobuch überreicht und ein stilvolles Candle-light-Dinner ausgerichtet wurde.
Einen weiteren festlichen Höhepunkt stellt das Jubiläumskonzert mit dem Heartchor und dem Orchester der Schule in der Vorweihnachtszeit dar, ein den Schülerinnen und Schülern gewidmetes Schulfest erwartet diese im April 2016.
Als besonders erfreulich erachtet Direktorin HR Mag. Astrid Simson, dass sie bereits jetzt für das Schuljahr 2016/17 die Eröffnung der zweijährig geführten Fachschule für wirtschaftliche Berufe ankündigen kann. Hauptaugenmerk dieser Ausbildung wird die gezielte Vorbereitung auf Lehrberufe und die wesentliche Unterstützung bei Berufswahl und –einstieg sein, gemäß dem Slogan „Deine Zukunft – GLASKLAR“.
Und dieser Slogan mag als Devise für die Ausbildung an der HLW Braunau insgesamt gelten. Wer sich dieser Schule anvertraut, kann darauf bauen, dass die erworbene Bildung eine gute Basis für eine erfolgreiche Zukunft darstellen wird.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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