Wildunfälle: Die Gefahr steigt
Herbstzeit ist die Zeit, in der Wildtiere besonders aktiv sind. Entsprechend groß ist die Gefahr für Wildunfälle.
BEZIRK. Wie jedes Jahr zur Umstellung auf die Winterzeit warnen die Autofahrerclubs vor Wildunfällen. Besondere Vorsicht ist in der Dämmerung und den Abendstunden geboten. Wildtiere sind mit Beginn der kalten Jahreszeit verstärkt mit der Futtersuche beschäftigt und wechseln häufiger als in den Sommermonaten den Standort. Durch den von Straßen zerschnittenen Lebensraum kommt es immer häufiger zu Kollisionen zwischen Mensch und Tier.
Glimpflicher Ausgang
Der Brucker Andreas Bendekovics machte diese Erfahrung erst am 9. Oktober gegen 19.30 Uhr auf dem Weg nach Hause kurz vor Arbesthal. "Mir ist ein Reh vor den Wagen gelaufen und um den Zusammenstoß zu verhindern habe ich scharf gebremst, das Lenkrad verrissen und bin dadurch im Straßengraben gelandet", berichtet Bendekovics. Aber er hatte Glück im Unglück: "Ich hatte zwar ein Schleudertrauma, aber jetzt, zwei Wochen danach, kann ich schon wieder arbeiten gehen und hab nur noch leichte Schmerzen. Das Auto blieb unversehrt, ein vorbeifahrender Passant hat es wieder auf die Straße gebracht. Auch das Reh ist mit einem Schrecken davon gekommen."
Die Gefahr minimieren
Marion Seidenberger, Verkehrspsychologin des ÖAMTC, erläutert wie man sich schützen kann: "Besondere Gefahr besteht bei Walddurchfahrten oder in Bereichen mit vielen Gebüschen am Rand der Fahrbahn. Man sollte die Fahrbahnränder mitbeobachten, das Tempo unbedingt verringern und den Abstand zum Vordermann stark vergrößern."
Was tun im Notfall
"Bei einem Zusammenstoß ist das Lenkrad unbedingt festzuhalten, keinesfalls zu verreißen, damit man selbst nicht im Gegenverkehrsbereich landet", erläutert Seidenberger weiter und schließt ergänzend: "Sofort die Warnblinkanlage einschalten, Unfallstelle absichern und die Polizei verständigen."
ZUR SACHE:
685 Tiere kamen im letzten Jahr auf Brucks Straßen ums Leben. Auffallend ist, dass mehr als doppelt soviele Rehe getötet wurden wie Feldhasen.
Schalenwild:
Rehwild: 391
Rotwild: 4
Schwarzwild: 17
Kleinwild:
Feldhasen: 148
Füchse: 29
Fasane: 59
Steinmarder: 14
Dachse: 12
Wildkaninchen: 6
Iltisse: 2
Wiesel: 2
Stockente: 1
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