Väter in Karenz: „Es war eine sehr wertvolle Zeit!“
Walter Schranz aus Großhöflein möchte die Zeit, in der er in Vaterkarenz war, keinesfalls missen.
GROSSHÖFLEIN. Immer mehr Väter gehen in Karenz. Waren es 2006 fünf Prozent, hat sich die Zahl bis 2012 mehr als verdoppelt. Vor allem in Kombination mit kürzeren Betreuungsvarianten erhöht es die Wiedereinstiegschancen für Frauen in die Arbeitswelt. Genau diese Kombination – Vaterkarenz und eine kurze Betreuungsvariante – wählte die Familie Schranz aus Großhöflein. Die Bezirksblätter haben mit Walter Schranz über seine Eindrücke während der Karenzzeit gesprochen.
„Das ist schon eine Aufgabe“
Walter Schranz, Professor für Mathematik und Musik am BORG Kurzwiese in Eisenstadt, war sieben Monate mit Sohn Dorian zuhause, davon fünf in Karenz und zwei Monate in den Sommerferien.
Schranz sieht die Karenz als Möglichkeit, mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Gleichzeitig gab es die Option einer beruflichen Auszeit. „Es war eine sehr interessante Zeit, aber natürlich auch eine Umstellung. Denn eine Zwölf-Stunden-Betreuung eines kleinen Kindes ist schon eine Aufgabe", so Schranz.
Vater-Sohn-Bindung
Vor allem waren diese Monate für Schranz sehr wertvoll für die Vater-Sohn-Bindung. „Zu Hause zu sein und Zeit mit seinem Kind verbringen zu können, zu sehen, dass es auch Dorian Spaß macht, das macht es aus! Es war eine sehr wertvolle Zeit", war Schranz von der Karenzzeit begeistert und würde diese auch jedem weiterempfehlen.
Aufgrund der verlängerten Karenz musste die Familie für drei Monate mit nur einem Gehalt auskommen. „Den Wert dieser Zeit kann man mit finanziellen Einbußen nicht aufrechnen", erklärt Schranz.
Positive Reaktionen
Auch die Reaktionen seiner Arbeitskollegen waren durchwegs positiv. „Sie fanden es gut, dass ich das mache", erklärt Schranz, der auch mit dem Arbeitgeber keine Probleme hatte. „Ich bin zwischen den Semestern gegangen, somit war die Aufteilung meiner Stunden kein Problem. Den Arbeitgeber habe ich auch deutlich vor Fristablauf von meinen Plänen in Kenntnis gesetzt. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass dies in der Privatwirtschaft vielleicht etwas schwieriger sein könnte."
Über die Väterkarenz:
Väterkarenz ist die Möglichkeit für junge Papas, sich für die Betreuung ihres Babys von der Arbeit freistellen zu lassen. Darauf haben sie rechtlichen Anspruch und dürfen in dieser Zeit nicht gekündigt oder entlassen werden. Der Anspruch auf Karenz gilt längstens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes.
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