Zillingtal: Ein kleines Dorf mit großer Geschichte
Die Historiker und Archäologen zeigten schon immer größtes Interesse an der kroatischen Gemeinde Celindof.
Die Gemeinde Zillingtal ist – zumindest an ihrer Bevölkerung gemessen – eine der kleinsten Gemeinden im Bezirk. Umso erstaunlicher ergibt sich ein Blick auf ihre Geschichte, die ohne jeglichen Zweifel groß ist.
Archäologischer Hotspot
Zillingtal ist definitiv ein Hotspot in Sachen Archäologie. Im Jahr 1927 stieß man beim Bau einer Kleinbahn auf das größte Gräberfeld aus der Awarenzeit (558 – 882 n. Chr.) in Österreich. Insgesamt wurden 797 Gräber geborgen. Unterhalb des Gräberfeldes lag auch eine awarische Siedlung, in der 1994 und 1995 systematische Grabungen stattfanden. An die 14.200 (!) Glasperlen wurden dort gefunden, aber auch Schmuck aus Edelmetallen und Bernstein und Reste der gefürchteten Reflexbögen der Reiternomaden aus Asien.
1984 fand man beim Bau einer Lagerhalle einen männlichen Schädel mit dem ältesten Nachweis einer auf dem Gebiet des heutigen Österreich durchgeführten Kopfoperation (ca. 3.500 vor Chr.). Der 35-45-jährige Mann hatte laut anthropologischem Befund eine Schabtrepanation mit einer Feuersteinklinge überlebt.
"Venus von Zillingtal"
Ebenfalls von immenser archäologischer Bedeutung war der Fund der "Venus von Zillingtal". Sie ist zweifellos die berühmteste Zillingtalerin, gilt sie doch als die älteste im Burgenland gefundene Frauenstatuette aus gebranntem Ton, entstanden um rund 5.000 vor Chr. in der Jungsteinzeit.
Am 10. Oktober 2015 wurde eine rund 700 kg schwere und menschengroße Nachbildung dieses Idols, angefertigt in der Landesfachschule für Keramik in Stoob, in Zillingtal aufgestellt.
Weltrekord aufgestellt
Als wäre die Geschichte Zillingtals nicht schon atemberaubend genug, schaffte es der kleine Ort im Jahr 1999 sogar in das weltberühmte „Guinnes Buch der Rekorde“.
Der Grund für den Weltrekord war die so genannte "Zillingtaler Strohpyramide", welche die Cheopspyramide im Verhältnis 1:10 abbildete. Sie wurde vom Land-Art-Künstler Mag. Heinz Bruckschwaiger (Sigleß) geplant, der in der Gemeinde Zillingtal bereits drei Kunstwerke realisierte.
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