Kindern positives Schulgefühl vermitteln
Pflichtschulinspektorin Michaela Stanglauer rät Schülern vom "Vorlernen" in den Ferien ab.
REGION (ah). "Kinder sollen in erster Linie Ferien machen", sagt die für Amstetten zuständige Pflichtschulinspektorin Michaela Stanglauer. Vom Lernen in den Ferien hält sie nicht viel. "Das kann man in 'Problemfächern' machen, da aber auch nur in kleinen Dosen." Die Eltern sollten den Kindern Sicherheit und ein positives Gefühl der Schule gegenüber vermitteln. "Zum Beispiel, indem man mit den Kindern und Jugendlichen über den Schulalltag spricht, ihn reflektiert und die Kinder einfach vom Unterricht erzählen lässt." Bei den Schulsachen rät sie zu Qualität vor Quantität: "Man braucht keine 30 Fineliner, Bleistifte und Füllfedern". Mit Schulanfängern sollten Eltern zunächst am Abend die Schultasche packen, die Kinder aber bald in die Selbstständigkeit entlassen. Stanglauer freut sich, dass im Bezirk der Negativtrend bei den Schülerzahlen gestoppt worden ist. "Wir haben etwa 50 Volksschüler mehr bei gleicher Klassenstärke. In der Neuen Mittelschule haben wir um eine Klasse und 30 Schüler aufgestockt." Genauere Zahlen würden erst zum Schulstart vorliegen, wenn sicher ist, wie viele Flüchtlingskinder dazustoßen. Andreas Girzikovsky, Leiter der oberösterreichischen schulpsychologischen Beratungsstelle, empfiehlt: "Eltern sollten ihre Kinder im Kopf und im Alltagsrhythmus auf den Schulbeginn vorbereiten. Im Alltagsrhythmus gilt es, die Schlafens- und Aufstehzeiten in den letzten drei Ferientagen an die Schule heranzuführen."
Notfallkontakt für Schule
Wiederholung von Schulstoff rät er nur "bei Problemfächern. In allen anderen Fällen profitieren die Kinder mehr davon, wenn sie motiviert mit Selbstvertrauen ab Schulbeginn dabei sind", so Girzikovsky. Bei Schulanfängern rät der Schulpsychologe, mit dem Kind in die Schule zu gehen. So könne man den Lehrer kennen lernen und dem Kind Sicherheit vermitteln. Außerdem sollte mit dem Lehrer besprochen werden, wie die Eltern im Notfall zu erreichen sind.
In der Gruppe lernen
Weil lernen in der Gruppe mehr Spaß macht als alleine hinter dem Schreibtisch zu büffeln, gibt es immer mehr Angebote für so genannte Lernwochen. Die OÖ. Kinderwelt bietet in Linz-Land solche Kurse für Kleingruppen vor dem Schulstart an. Das Hilfswerk Amstetten veranstaltet "School-Warmup"-Kurse, um Schüler für das Lernen vorzubereiten. In St. Valentin gibt es auch spezielle Hilfen für Lese- und Rechenschwäche. Auffrischungskurse vor dem Schulstart bietet die Schülerhilfe Enns an. Dorthin können sich jene wenden, die eine Nachprüfung haben.
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