Waldgruppe Ennsdorf: "Jeder Tag ein Abenteuer"

Birgit Donner (li.) und Doris Lindenberger wollen eine Waldgruppe realisieren. | Foto: privat
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  • Birgit Donner (li.) und Doris Lindenberger wollen eine Waldgruppe realisieren.
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ENNSDORF (km). Birgit Donner und Doris Lindenberger wollen, wie bereits berichtet, in Ennsdorf einen alternativen Kindergarten, genauer eine Waldgruppe, realisieren. Unterstützung erhalten sie dabei von Bürgermeister Alfred Buchberger: "Grundsätzlich will ich jedem die Chance geben, seine Ideen umzusetzen. Dieses Modell gibt es bereits in anderen Gemeinden und wenn dies ein zukunftsweisendes Projekt ist, möchten wir dies natürlich gern für die Gemeinde umsetzen." Welche Vorteile eine solche Waldgruppe für Kinder und Eltern mit sich bringt, erklären die beiden Initiatorinnen in einem Gespräch mit der BezirksRundschau.

BezirksRundschau: Was ist die Grundidee eines Waldkindergartens?
Doris Lindenberger: Ein Waldkindergarten ist ein Raum für Kinder ohne Wände, mit viel Möglichkeit an Bewegung und einfachem, natürlichem Spielmaterial, das sich durch den Jahresverlauf ständig erneuert.
Birgit Donner: Ein Waldkindergarten bietet den optimalen Rahmen für eine gesunde Entwicklung der Kinder in allen Bereichen – körperlich und psychisch. Der Wald schafft einen vorgegebenen Rahmen, der für Kinder perfekt ist. Die Bewegungslandschaft, die im Turnsaal nachgebaut wird, ist in der Natur von Haus aus vorhanden.

Wie wirkt sich der Wald auf Kinder aus?
Donner: Aus der Praxis kann ich sagen, dass die Kinder viel ausgeglichener sind. Dadurch, dass die körperlichen Grundbedürfnisse gestillt werden, fällt es den Kindern bei Gruppenaktivitäten viel leichter, aufmerksam zu sein. Ebenso werden Kreativität und Fantasie im Wald gefördert. Primär dadurch, dass kein klassisches Spielmaterial vorhanden ist. Die Kinder müssen sich selbst überlegen, wie was verwendet werden kann.
Lindenberger: Aus Sicht einer Therapeutin war es mir schon immer ein Anliegen, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich Kinder gut sprachlich entwickeln können. Kinder brauchen die Geschicklichkeit in der Motorik, damit ihnen das Sprechen leichter fällt. Und genau das erlernen sie spielerisch im Wald. Ebenso können sich Kinder, die in geschlossenen Räumen oft aggressiv werden, im Wald austoben. Ihr Aggressionspotenzial schaukelt sich nicht so schnell hoch, ist leichter zu handhaben und schneller eingedämmt.
Donner: Ebenso ist das soziale Miteinander stärker, weil du draußen viele Herausforderungen nur gemeinsam meistern kannst.

Warum sollte ich als Elternteil mein Kind zu euch in die Waldgruppe geben?
Donner: Die Waldgruppe ist ein sehr familiärer Rahmen. Es ist ein bisschen so wie Kindheit früher, mit immer neuen Entdeckungen. Jeder Tag ist ein neues Abenteuer. Das Ursprüngliche rückt in den Vordergrund. Die Kinder werden von passiven Konsumenten zu aktiven Gestaltern ihrer Umwelt. Sie müssen aus dem wenigen, das vorhanden ist, etwas machen.
Lindenberger: Ich bin selbst naturliebend und erinnere mich gerne an Erlebnisse, die ich als Kind im Wald hatte. Die Naturverbundenheit, die wir alle in uns tragen, kann so wieder in unser Bewusstsein gelangen und ausgelebt werden. Die Waldkindergartenzeit lässt die Kinder wieder Kind sein und macht sie für das Leben stark.

Infoabend soll Fragen klären

Birgit Donner und Doris Lindenberger laden am Donnerstag, 21. April, alle Interessierten zu einem Informationsabend ein. Dieser beginnt um 19 Uhr im Ennsdorfer Gasthaus Stöckler. Anmeldung hierfür ist keine notwendig.

Weitere Informationen zur geplanten Waldgruppe erhält man unter nawale.kinderbetreuung@gmail.com oder auf www.facebook.com/Nawale.kinderbetreuung.

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