Beliebtester Lehrer kommt aus Feldkirchen
Der Pädagoge Otto-Markus Hoffmann sieht Bildung im Wandel: "Es muss ein Umdenken geben."
FELDKIRCHEN (fri). "Juli und August zählen als Argumente für die Berufswahl ganz sicher nicht mehr. Wenn man damit kalkuliert, dann wird man bald scheitern", erklärt Otto-Markus Hoffmann.
Überraschendes Ergebnis
Der 42-jährige Feldkirchner ist bei einer Schülerwahl, die vom Kärntner Landesschulrat in Kooperation mit dem Kärntner Monat online durchgeführt wurde, zum beliebtesten Pädagogen Kärntens gewählt worden. "Es war schon eine Überraschung für mich. Zugleich zeigt es, dass ich auf dem richtigen Weg bin und die Schüler meine Arbeit und meine Unterrichtsmethoden voll und ganz akzeptieren", freut sich Hoffmann, der nun schon in sein 16. Dienstjahr geht und an der BHAK Villach unterrichtet.
Immerhin sei er nicht allein auf weiter Flur gewesen, sondern habe sich mit 2.845 Lehrern, die in 24 Schulen beschäftigt sind, messen lassen müssen und dann das Rennen gemacht.
Beziehung aufbauen
Hoffmann sieht seine Aufgabe nicht nur in der Wissenvermittlung, sondern sich selbst als Vermittler.
"Ich habe mit Beginn des neuen Schuljahres als Klassenvorstand eine erste Klasse übernommen. Naturgemäß ist die Beziehung zu den einzelnen Schülern dann enger und man übernimmt oft eine Bindegliedrolle. Mir ist es besonders wichtig, dass ich theoretische Inhalte mit möglichst vielen praktischen Erfahrungen verbinde", so der Pädagoge, der Informations- & Officemanagement unterrichet und auch an der VHS Kärnten in der Erwachsenenbildung tätig ist. "Das ist ein schöner Ausgleich und eine neue Herausforderung, denn Erwachsene haben einen anderen Zugang zu Weiterbildung und mit ihnen zu arbeiten erfordert andere Vorgangsweisen."
Schulbücher unter der Lupe
Viel Energie und Herzblut steckt der Pädagoge auch in seine Tätigkeit bei der österreichischen Schulbuchkommission des Unterrichtsministeriums, der er seit 2009 angehört und die er seit 2014 als Vorsitzender leitet. "Wir haben die Aufgabe Bücher, die als Schulbücher eingeführt werden könnten, zu überprüfen. Jedes Mitglied beschäftigt sich mit Büchern seines Unterrichtsfaches und kann so gleich erkennen, ob die Unterlagen neueste Erkenntnisse enthalten oder ihrer Zeit hinterherhinken. Wenn ein Buch nicht entspricht, wird ein Gutachten erstellt. Der Autor hat dann die Möglichkeit die Inhalte zu überarbeiten oder er zieht das Werk zurück. Die Schüler sollen schließlich Nutzen aus den Büchern ziehen können."
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