"Mein Werkstoff lebt im Wasser und ist sehr agil"

SIRNITZ (fri). Wenn sich so mancher noch einmal umdreht, hat für Fischzüchter Markus Payr der Tag schon begonnen. "Im Sommer nutzen wir die kühlen und hellen Morgenstunden und beginnen schon sehr zeitig mit der Arbeit", verrät der Fischzüchter, der die Fischzucht 2002 als Alleinunternehmer übernommen hat und mittlerweile vier Mitarbeiter beschäftigt.

Mit Wasser verbunden

Nach einem ersten Kontrollgang durch die Anlage gibt es bei einem Morgenkaffee mit den Mitarbeitern - um 7 Uhr - die "Befehlsausgabe". "Vormittags wird geräuchtert, Bestellungen werden hergerichtet und selbstverständlich gibt es auch in den Anlagen immer etwas zu tun", so der Fischzüchter, der nach seinem Studium der Wasserwirtschaft an der BOKU Wien zuerst als Universitäts-Assistent gearbeitet hat. "Ich glaube ganz einfach, dass der Mensch nicht dafür geschaffen ist, den ganzen Tag vor einem Computer zu hocken. Mein Element ist das Wasser. Ich bin an der Tiebel aufgewachsen und deshalb brauche ich die Natur um mich. Dazu gehört Wasser, dazu gehören Fische, die ich hier aufwachsen sehe."

Gemeinsames Mittagessen

Rund um den "Großraum 12 Uhr" - wie es Payr selbst ausdrückt - gibt es dann ein gemeinsames Mittagessen mit allen Mitarbeitern. "Dabei versammeln sich alle um den Tisch. Es wird gegessen, getrunken und geplaudert. Das ist mir wichtig, denn Kommunikation fördert den Teamgeist."
Nach dem Mittagessen werden dann die Tore der Fischzucht geöffnet. "Am Nachmittag haben wir an vier Tagen bis 16 Uhr geöffnet. Kunden holen ihre Bestellungen ab oder ordern ihre Wünsche für die nächsten Tage. Unsere Gastronomiekunden erhalten die Ware gekühlt zugestellt."

Alles ist Lebenszeit

Klare Unterschiede zwischen Arbeits- und Freizeit gibt es für Markus Payr nicht. "Für mich ist alles Lebenszeit. Diese kann ich in allen möglichen Varianten nutzen. Nachdem mein Produkt ein sehr lebendiges ist, das sich allerdings nicht lautstark kommunizieren kann, muss ich sehr genau beobachten und dementsprechend handeln. Wenn es in der Nacht stark regnet und Sturm aufzieht, dann fahre ich in die Anlage, um nach dem Rechten zu sehen."

Fisch zum Abendessen

Wenn dann doch die Dunkelheit über die Anlage in Sirnitz zieht, bleibt immer noch jede Menge Bürokram zu erledigen oder es wartet in seinem Ingenieurbüro für Fischereiwirtschaft und Aquakultur noch das eine oder andere Projekt, das bearbeitet werden will. "Ein perfekter Tag klingt dann mit einem guten Abendessen - das auch gerne Fisch sein darf - aus."