Vom reinen Wasser zur Vielfalt: Wie in Obertrum Bier entsteht
Unzählige Möglichkeiten bietet das Bierbrauen – vor allem, seit die Craft-Beer-Bewegung gestartet wurde.
OBERTRUM (buk). Ausschließlich Wasser aus den hauseigenen Tiefbrunnen verwendet die Trumer Privatbrauerei für ihre Biersorten. "Wir sind total unabhängig", erzählt Geschäftsführer Josef Sigl. Das Wasser selbst sei "grundsauber", weil es durch verschiedenste Gesteinsschichten gefiltert wird. Lediglich beim Härtegrad gibt es Handlungsbedarf: "Für das Brauen muss es weicher sein", erklärt er und ergänzt: "So kommen auch die Aromen besser zur Geltung."
Wie wichtig Wasser ist, zeigt die Partnerbrauerei im US-amerikanischen Berkeley. Hier wird der Rohstoff ebenfalls direkt vor Ort gewonnen. "Die Qualität ist sehr ähnlich, sonst könnten wir unser Produkt dort nicht herstellen", weiß Sigl, dessen Biere dort als Craft-Sorten gelten.
Weltpatent auf Gärbehälter
Um aus dem Wasser eine Vielzahl an Biersorten zu produzieren, kommt in einem ersten Schritt geschrotetes Malz hinzu. Danach wird die Masse erwärmt, um Eiweiße und Zucker aus dem Malz zu lösen. Diese so genannte Würze wird im Anschluss mit Hopfen vermischt und gekocht. Danach kommt die Hefe ins Spiel und das Bier in den Gärkeller. Eine Besonderheit hier ist die offene Gärung. "Auf unsere Behälter haben wir das Weltpatent", freut sich Sigl. Interessierten bietet die Brauerei auch Führungen an.
Was die Sorten betrifft, hat der Geschäftsführer ganz klar einen Favoriten: Pils. "Das ist nicht so süßlich, es hat – in positivem Sinne – eine schöne Herbe und Bitterkeit." Dass jemand überhaupt kein Bier trinkt, lässt Sigl nicht gelten. "Es gibt unzählige Sorten, teils auch alkoholfrei", erzählt er. Vor allem seit der Craft-Beer-Bewegung sei die Vielfalt noch einmal angestiegen. "In Österreich ist allerdings leider jahrzehntelang nur das Märzen gelebt worden", erzählt Sigl.
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