Lasberg bald ohne Hausarzt?

Obermedizinalrat Helmuth Czekal feierte vor wenigen Tagen den 70er.  Im Bild Amtsleiter Christian Wittinghofer, Vizebürgermeister Hermann Sandner und ganz rechts Bürgermeister Josef Brandstätter. | Foto: Privat
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  • Obermedizinalrat Helmuth Czekal feierte vor wenigen Tagen den 70er. Im Bild Amtsleiter Christian Wittinghofer, Vizebürgermeister Hermann Sandner und ganz rechts Bürgermeister Josef Brandstätter.
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Große Aufregung wegen Gefährdung der Hausapotheke

LASBERG. Gemeindearzt Helmuth Czekal möchte im Juni 2016 in die wohlverdiente Pension gehen. Aber seine Nachfolge ist keineswegs gesichert. Durch den viel kritisierten Gebietsschutz der Apotheken könnte es in Zukunft keine Hausapotheke mehr in Lasberg geben. Und damit auch keinen Hausarzt mehr!
Auf Grund der gesetzlichen Situation müsste mit der Übergabe der Hausarztpraxis die Hausapotheke geschlossen werden, weil die Entfernung der Arztpraxis zur nächstgelegenen öffentlichen Apotheke nicht mehr als sechs Straßenkilometer beträgt und darüber ist Helmuth Czekal sehr verärgert: „Bei mir fehlen genau 36 Meter bis zur ‚Sechs-Kilometer-Grenze‘. Ich würde die Praxis gerne meinem Sohn und einer Kollegin übergeben, die dann eine Gemeinschaftspraxis gründen würden.“
Das Problem mit der Nachbesetzung von Gemeindearztpraxen gibt es bereits in mehreren Gemeinden, denn ohne Hausapotheke sind kleine Arztpraxen uninteressant. „Mein Sohn würde nach Schweden gehen, wo er sofort eine Praxis übernehmen könnte“, kündigt Czekal an, falls es keine Lösung für den Erhalt der Hausapotheke geben wird.
Auch der Vorschlag der Präsidentin der oö. Apothekerkammer, Angela Mursch-Edlmayr, der Hausapotheke zuzustimmen, solange keine andere Apotheke im Umkreis errichtet wird, ist der Ärztekammer und Doktor Czekal zu wenig. Sie fordern eine Entscheidung der Politik und klare Gesetzesregelung zur Aufhebung des bestehenden sechs-Kilometer-Gebietsschutzes für die Apotheken.
Bereits seit zwei Jahren gibt es sowohl von Czekal und der Gemeinde Lasberg massive Bemühungen in dieser Angelegenheit. Eine Unterschriftenaktion mit fast tausend Unterschriften, zahlreiche Interventionen beim Landeshauptmann und Schreiben an die zuständigen Politiker in Wien haben bisher keine Wirkung gezeigt.
Bürgermeister Josef Brandstätter hat nun den Bezirkshauptmann um einen dringenden Lokalaugenschein in Lasberg ersucht, bei dem auch mögliche verkehrstechnische Maßnahmen zur Erreichung der gesetzlich geforderten Entfernung überprüft werden sollen. Die Lasberger hoffen, dass nun endlich eine vernünftige Lösung für eine gesicherte Gesundheitsversorgung am Land mit dem bewährten Gemeindearzt mit Hausapotheke erreicht werden kann.

Obermedizinalrat Helmuth Czekal feierte vor wenigen Tagen den 70er: "Mit 1. Juli 2016 gehe ich in Pension." Ich arbeite jetzt nur noch, damit ich meinem Sohn und der Kollegin die Ordination erhalten kann. Die Gemeinde hat bereits massive Bemühungen unternommen und an alle zuständigen Stellen geschrieben. Aber in den anderen Bundesländern ist es dasselbe Problem: Oft gibt es eine Apotheke, aber keinen Praktiker mehr. Ich habe mir ausgerechnet, dass sich meine Patienten zirka 200.000 Kilometer an Fahrten im Jahr ersparen würden, wenn die Hausapotheke bleiben würde." Zusätzlich brisant: Neben der Ordination ist ein Seniorenheim mit 80 Betten. Hier geht es oft um eine rasche, medizinische Versorgung.

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