Jeder vierte Arbeitslose im Bezirk ist über 50
Ältere sind derzeit in punkto Arbeitslosigkeit aus vielen Blickwinkeln ein heißes Thema.
BEZIRK FREISTADT. Weiterhin dramatisch ist die Situation bei den Älteren, die einen neuen Job suchen. Der Anstieg der vergangenen Monate setzt sich auch im Oktober fort. Zusätzliche 24 Frauen und 16 Männer bewirken einen Anstieg um über 17 Prozent. Insgesamt suchen 267 Ältere momentan einen neuen Arbeitsplatz. „Das heißt, dass jeder vierte Arbeitslose im Bezirk über 50 Jahre alt ist.
"Viele ältere Arbeitslose sind nicht primär wegen einer Neuorientierung oft lange arbeitslos, sonder einfach deswegen, weil sie aus verschiedensten Gründen ihren Job verlieren. Sie sind den Arbeitgebern entwederzu teuer, zu oft krank oder nicht mehr so leistungsfähig", beschreibt der Geschäftsstellenleiter des Arbeitsmarktservice Freistadt, Alois Rudlstorfer, die fast ausweglose Lage vieler Betroffener. Die meisten von ihnen würden gerne wieder im zuletzt ausgeübten Beruf arbeiten. "Das gelingt ihnen aber, auf Grund der allgemein sehr angespannten Arbeitsmarktlage, immer schwerer", so Rudlstorfer weiter.
Einige Ältere lösen ihre Arbeitsverhältnisse aber auch auf Grund ihres schlechten physischen beziehungsweise psychischen Zustandes selbst. Bei diesen ist der Gesundheitszustand oft der Grund, über eine Neuorientierung nach zu denken.
Bei anderen kristallisiert sich sich die Notwendigkeit einer Umorientierung, oft aufgrund der langen Zeit der Arbeitslosigkeit, erst später heraus.
Umorientierung ist nicht immer ein Ding des Wollens, sondern des Müssens. Es stellen sich vor allem folgende Fragen: Will man am Arbeitsmarkt wieder eine Chance bekommen? Muss man sich weiter entwickeln oder neu orientieren, dass man für Unternehmen wieder interessant ist?
Rudlstorfer weiter: "Viele ältere Arbeitssuchende haben gesundheitliche Einschränkungen oder können einfach mit dem Tempo in ihrem Beruf nicht mehr mithalten. Um da für die Betriebe wieder interessant zu werden ist es notwendig, etwas zu ändern. Wir vom AMS versuchen mit verschiedenen Angeboten zu unterstützen!"
Für Personen, die sich nicht neu orientieren wollen oder können, bietet das AMS Unterstützung in der Form, dass man Unternehmen einen zeitliche befristeten Lohnkostenzuschuss gewährt. So gegen sie vielleicht schon länger Arbeitssuchenden eine Arbeitsmöglichkeit in ihrem Betrieb. Betriebe, die solche neu eingestellte Arbeitskraft zusätzlich auch noch ausbilden (unter Umständen sogar bis zum Lehrabschluss), Wird ein noch längerer und höherer Lohnkostenzuschuss gewährt. Außerdem beteiligt sich das AMS auch an den Ausbildungskosten.
Auch mit dem Angebot der "Arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA)" wird älteren Arbeitssuchenden geholfen. Hierbei handelt es sich um eine Ausbildung direkt im späteren Beschäftigungsbetrieb, nach den Bedürfnissen bzw. Erfordernissen des Betriebs. Dabei bezahlt das AMS währende der Ausbildungszeit dem Auszubildenden eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhaltes. Der Betrieb übernimmt im Wesentlichen die Kosten der Ausbildung.
Machen Berufskrankheiten, Arbeits- oder Freizeitunfälle eine Weiterbeschäftigung im erlernten Beruf unmöglich, werden eine umfassende Umschulung (Lehrausbildung) im BBRZ in Linz ermöglichen und dafür die Kosten übernommen.
"Mit diesen Angeboten gelingt es uns doch immer wieder, ältere Arbeitsuchende wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren" freut sich der AMS-Chef.
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