Das Ende der Energiefresser
Noch immer findet man in Kellern des Bezirks uralte Ölheizkessel. Ab 2019 sind sind in Neubauten verboten.
BEZIRK GÄNSERNDORF. In dunkler Vergangenheit wurden sie von unseren Vorvätern in dumpfe Kellerräume verfrachtet - und dort sind sie noch heute. In vielen privaten und öffentlichen Gebäuden haben Relikte aus der fossilen Vorzeit die Klimawende überlebt und verbrennen dort Öl, Kohle und Geld. Umweltlandesrat Stephan Pernkopf sagt vorsintflutlichen Heizkesseln nun den Kampf an. Ölöfen sollen ab 2019 in Neubauten verboten, bestehende Anlagen nach und nach modernisiert werden. In einer großangelegten Aktion sucht das Land nun die ältesten Heizkessel Niederösterreichs (siehe Zur Sache).
Auch im Bezirk Gänserndorf findet man so manche historische Energiefresser. Herbert Peterschelka, Chef des gleichnamigen Installateurbetriebs in Auersthal, weiß: "Selbstgebastelte, zusammengeflickte Heizungssysteme kombiniert mit uralten überdimensionierten Ölheizkesseln sind keine Seltenheit - vor allem in unserer Region, der Heimat der OMV."
Heiz- und Lebensmodell
Kesseltausch rechnet sich meistens, wann er sich amortisiert, hängt allerdings von vielen Faktoren ab, unter anderem vom Ölpreis, dessen Entwicklung nicht vorhersehbar ist. Das ideale Heizsystem für alle Haushalte gibt es nicht. Peterschelka informiert: "Man muss das ganze Gebäude sehen, bei alten Häusern zahlt es sich aus, erst gut zu isolieren, dann kann die Heizung dementsprechend kleiner dimensioniert werden." Der Fachmann berücksichtigt bei der Beratung auch den Grund des geplanten Heizungstausches: Energiesparen, ökologischer Aspekt, Platzgewinn...
Bei Neubauten ist die Wärmepumpe derzeit mit Abstand die beliebteste Heizform. Hier gibt es etliche Varianten, Fachbetriebe oder auch die NÖ Umweltberatung informieren dazu im Detail.
Übrigens: Die jährlichen Heizkosten in einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche schwanken je nach Heizsystem und Gebäudeklasse (abhängig von der thermischen Qualität) zwischen 200 und 2000 Euro pro Jahr. Am günstigsten, wenn auch nicht am bequemsten, heizt man mit Stückholz.
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