Marchfelder Winter 2015: Zu warm, zu trocken und (fast) ohne Schnee
MARCHFELD. 424 mm Jahresniederschlag im Marchfeld. Das bedeutet bei einem langjährigen Mittelwert von 534 mm, dass es 2015 gleich um 110 mm oder 21% weniger geregnet hat. In den letzten 20 Jahren war nur das Jahr 2003 mit 337 mm Jahresniederschlag noch trockener. Erste ergiebige Niederschläge sind überhaupt erst im Oktober aufgetreten. Auffallend waren, wie bereits im Vorjahr, die extrem hohen Temperaturen: allein im August wurden 9 Tage mit Höchstwerten von über 35°C registriert. Aber auch im November und im Dezember war es mit Temperaturen von über 20°C bzw. 15°C viel zu warm.
Extreme Trockenperioden sind im zwischen März und Ende Mai sowie zwischen Mitte Juni und Mitte August aufgetreten. Dort wo es möglich war musste die Landwirtschaft den fehlenden Regen durch Einsatz der Bewässerung ersetzen um Trockenschäden der Kulturen zu verhindern. Bereits Mitte März war es notwendig die Samenkeimung durch Beregnung zu unterstützen. Die Beregnungszeit dauerte schließlich bis Anfang Oktober an wobei der Schwerpunkt der Bewässerungstätigkeit im Juli gelegen ist. „Rund 70 - 80 Mio m3 Wasser wurden für die Beregnung verwendet“ , berichtet Wolfgang Neudorfer von der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal. „Dies stellt einen Spitzenwert dar, der in diesem Ausmaß bisher noch nie erreicht wurde.“
Ein neues Phänomen stellen die hohen Verdunstungswerte im Herbst dar. Die Sonneneinstrahlung und die relativ hohen Temperaturen haben zu einer starken Austrocknung der Böden geführt.
Schnee hat es auch gegeben. Am Morgen des 26.November präsentierte sich die Landschaft leicht angezuckert. Für mehr hat es dann aber nicht gereicht.
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