Drösing: Hilfe in Eigenregie für neun Flüchtlinge
Romana und Josef Kohl unterstützen syrische Familie, die in Drösing vorübergehend eine neue Heimat gefunden hat.
DRÖSING. Am Anfang waren es vier Asylwerber, die in Drösing Unterkunft bekamen. Ein privater Betreiber hatte in der Gemeinde ein Einfamilienhaus erworben und Flüchtlinge darin einquartiert. Einige Wochen später erhielt er die Genehmigung, weitere fünf Asylwerber hier unterzubringen.
"Theoretisch hätte das Land NÖ Menschen aus anderen Ländern, anderen Kulturkreisen, wie Afghanistan, zuteilen können, da sind wir aktiv geworden", schildert Drösings Bürgermeister Josef Kohl. Er erfuhr, dass in Haidershofen, Bezirk Amstetten, fünf Verwandte der syrischen Familie lebten. "Über aufwändige Behördenverfahren konnten wir die fünf nach Drösing holen", sagt Kohl, der schließlich, weil sich der Transport der fünf Personen inklusive privater Besitztümer als nahezu unüberwindliche Hürde darstellte, die Leute persönlich holte und in ihr neues Heim brachte.
Für die Betreuung der neun Asylwerber ist zwar offiziell die Caritas zuständig, praktisch gibt es aber kaum Hilfe. Den Deutsch-Unterricht übernimmt Kohls Ehefrau Romana, ebenso übernimmt man Arzt-Transporte und andere Wege. "Selbstverständlich auf eigene Kosten", betont Kohl, der trotzdem positiv gestimmt ist: "Es gibt einige wenige Kritiker in unserer Gemeinde, die Zahl der Helfer wird dagegen immer größer.
In der Zwischenzeit hat der Hauseigentümer eine zweite, ähnlich große Immobilie erworben. Die 1400-Einwohner-Gemeinde hat entsprechend der 1,5-Quote noch Kapazität für weitere Asylwerber.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.