Der Bezirk Gmünd stirbt weiter aus

Bgm. F. Freisehner: "Zu viel an kaufmännischem Personal bekommt hier keine Arbeit mehr." | Foto: Foto: Lobenschuss
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  • Bgm. F. Freisehner: "Zu viel an kaufmännischem Personal bekommt hier keine Arbeit mehr."
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BEZIRK (eju). Während die Speckgürtel des Landes wachsen wie der "Schwimmreifen" am Bauch zur Weihnachtszeit, müssen die Regionen im Norden NÖs den Gürtel gleich um einige Löcher enger schnallen.

Immer weniger Bewohner
Die Statistik Austria veröffentlichte Zahlen, die nicht gerade Anlass zum Jubeln geben: der Bezirk Gmünd verlor innerhalb von zehn Jahren, von 1.1. 2003 bis 1.1. 2013, 2236 Einwohner. Insgesamt leben im Bezirk Gmünd (Stand 1.1. 2013) 37564 Personen.

Spitzenreiter H'stein
Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sank die Einwohnerzahl in drei Gemeinden des Bezirkes besonders stark: allen voran Heidenreichstein mit einem Minus von 10 Prozent (–455 Personen), die Gemeinde Brand-Nagelberg mit minus 9,6 Prozent (–175 Personen) und Litschau mit minus 7,6 Prozent (–188 Personen). Einzige Zugewinn-Gemeinde mit einem Plus von einem Prozent ist der Gmünder Speckgürtel Großdietmanns.

75 Tote, 31 Geburten
Bürgermeister Gerhard Kirchmaier (Heidenreichstein) zu diesem traurigen Spitzenwert: "Allein im vergangenen Jahr hatten wir 75 Todesfälle und nur 31 Geburten. Wenn man das auf zehn Jahre aufrechnet und die, die wegziehen, dazuzählt, ergibt sich dieser Wert. Wir hoffen stets darauf, dass jemand hier Arbeitsplätze schafft. Die Gemeinde kann natürlich weder eine Firma zwingen sich hier anzusiedeln, noch kann sie Bauplätze verschenken. Nun haben wir die Arbeitsgruppe für die Geschäftsansiedelung gegründet. Wir wollen die Menschen auf die Problematik aufmerksam machen und zugleich motivieren einen Betrieb zu eröffnen."

HAKs produzieren Abwanderer
Noch schwieriger ist es für die an der Grenze zu Tschechien gelegene und zwischen Schrems und Gmünd "eingezwickte" Gemeinde Brand, wie Bgm. Franz Freisehner erzählt: "Unsere Problematik hängt mit dem Ende der Firma Stölzle zusammen. In den 1970er-Jahren siedelten sich die Arbeiter in den firmeneigenen Wohnungen an, später zogen sie weg, der Arbeit nach. Es blieb, wer ein Haus besaß.

Schlechte Verkehrsanbindung
Ein weites Pendeln tut sich mit den gegebenen Verkehrsverbindungen auch keiner längere Zeit hindurch an. Und im gesamten Waldviertel wird in vier Handelsakademien mehr kaufmännisches Personal ausgebildet, als im entferntesten in der Region Arbeit finden kann. Das müsste dringend geändert werden. Wer mit so einer Ausbildung hier keine Arbeit findet, zieht weg."
Der Litschauer Bürgermeister Otto Huslich will Litschaus Bevölkerungsrückgang innert einer Dekade so nicht stehen lassen:

Zuzug in Katastralgemeinden
"Wir haben seit einigen Jahren ein Plus. In den Katastralgemeinden ziehen Menschen zu und in der Stadt halten wir den Bevölkerungsstand relativ konstant." Den Einwurf, dass mit der Eröffnung des Pflegeheimes Hauptwohnsitz gemeldete Personen dazu gekommen seien, lässt Huslich nicht gelten, räumt allerdings abschließend ein: "Dass die Bezirke des Waldviertels generell einen Bevölkerungsrückgang aufweisen, ist kein Geheimnis."

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