Erfreulich. Sorgenkind UnterWasserReich weist steigende Besucher- und Umsatzzahlen für die erste Saisonhälfte aus
Geschäftsführerein Monika Hubik zieht eine positive Zwischenbilanz für das erste Halbjahr. Die dunklen Wolken lichten sich.
SCHREMS (eju). "Der Relaunch des UnterWasserReiches (UWR) ist absolut geglückt. Im Moment bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden", strahlt UWR-Geschäftsführerin Monika Hubik im BB-Gespräch. Der Relaunch beinhaltete die Umgestaltung der Ausstellung im Innenbereich, den Neubau des Ottergeheges und eine Aufwertung des Shop- und Gastrobereiches.
Besucherzahlen steigen
"Wir haben ausgesprochen gute Rückmeldungen unserer Besucher, die Zahlen gehen deutlich nach oben: Plus 30 Prozent heuer bisher. Mich freut sehr, dass viel mehr Gäste aus Tschechien kommen. Seit vergangenem Jahr machen wir auch verstärkt Marketing im Nachbarland. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg", berichtet Hubik.
Permanente Schließungsgefahr
Permanente Schließungsgefahr
Die Gefahr der Schließung schwebt allerdings seit Jahren über dem UWR. Die Gemeinde Schrems muss jährlich viel Geld zuschießen, um die Bilanz auszugleichen. Hier wünscht sich Hubik zusätzliche Zuständigkeiten: "Es gibt in ganz Österreich keine Umweltbildungs-Einrichtung, die kostendeckend arbeitet. Das UWR ist vergleichbar mit Nationalparkzentren; diese arbeiten auch nicht kostendeckend, genauso wenig wie Museen oder Schulen. Hier müssen Land und Bund in die Pflicht genommen werden. Oder beide sollen dezidiert sagen, 'das interessiert uns nicht und Schluss'." Außerdem seien viele EU-, Bundes- und Landesgelder in das UWR geflossen, sowohl bei der Errichtung, als auch beim Relaunch. So etwas zuzusperren, wäre eine Verschleuderung von Steuergeld, so Hubik.
Stadtrat Michael Preissl, in dessen Agenden das UWR fällt, bestätigt: "Ich sehe die Überlebens-Chanzen des UWR sehr gut. Die Stadtgemeinde Schrems möchte allerdings einen finanziellen Kooperationspartner finden."
Tschechische Führungen
Monika Hubik sieht die Zukunft des UWR weiterhin vordergründig in der Umwelt-Bildung: "Das UWR soll als Naturparkzentrum für Feuchtgebiete, Teiche und Moore fungieren. Natürlich sollen auch mehr Besucher kommen, ganz besonders aus Tschechien. Ich möchte tschechisch-deutsch-sprachiges Führungspersonal. Die Ausstellung selbst ist ohnehin durchgehend dreisprachig. Damit können wir auch tschechische Schulen gezielt ansprechen und hierher holen."
Treffpunkt UnterWasserReich
Der UWR-Gastrobereich erfreut sich zunehmender Beliebtheit, wie Hubik weiß: "Immer mehr SchremserInnen kommen zu uns, setzen sich auf die Terrasse, trinken einen Kaffee oder ein Bier und haben das UnterWasserReich als Wohlfühlplatz entdeckt."
Umweg-Rentabilität des UWR
Im Jahr 2013 gab es eine sogenannte Wertschöpfung durch zahlende Besucher von 566.130 Euro, das UnterWasserReich hat 173.586 Euro in Schrems und dem Bezirk Gmünd ausgegeben, zusammen sind das 739.716 Euro. Rechnet man die 203.270 Euro, die im restlichen Waldviertel ausgegeben wurden und die ausbezahlten Löhne in der Höhe von 119.525 Euro dazu, kommt man auf die beachtliche Summe von 1.062.511 Euro, die das Unterwasserreich an regionaler Wertschöpfung ins Waldviertel bringt.
Auf ganz Niederösterreich umgelegt, wird die Wertschöpfung noch ein wenig höher, das UWR gab weitere 72.315 Euro im restlichen NÖ aus, so kommt man auf eine Wertschöpfungs-Gesamtsumme von 1.134.826 Euro.
Im Jahr 2013 bot das UWR einen ganzjährigen Vollzeit-Arbeitsplatz, fünf Vollzeitäquivalente Saisonal-Arbeitsplätze (7 Personen) und beschäftigte außerdem neun freie DienstnehmerInnen.
Die 2013-Besucherstatistik wies 18871 Besucher aus, davon waren 15 Prozent "Einheimische" und 85 Prozent Touristen. Davon übernachteten 50 Prozent in der Region.
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