BORKENKÄFERSITUATION IN NÖ 2015

FORSTSCHUTZ - MASSNAHMEN

Kupferstecherbefall (Photo Hagen)

Obwohl während der letzten Jahre die Borkenkäfergradation bei Buchdrucker und Kupferstecher in NÖ keine besorgniserregende Entwicklung zeigte, haben die extrem heißen und trockenen Perioden des Sommers 2015 die Aktivität der Fichtenborkenkäfer in verschiedenen Regionen doch sichtbar anwachsen lassen. Besonders in den letzten Wochen ist vermehrt Stehendbefall und das sehr rasche Auftreten von Käferlöchern (abfallende Rinde bei noch grüner Krone!!!) zu bemerken. Höchste Aufmerksamkeit seitens der Waldbesitzer und Forstleute ist gefragt!

Insbesondere in jenen Gebieten, wo der Eisanhang der letzten Winterperiode zu wesentlichen Schäden an Fichtenbeständen geführt hat (z. B. Waldviertel und Alpenvorland), wie auch in den sekundären Fichtenwaldgebieten (zentrales NÖ –
St. Pölten, Melk, Amstetten) ist vermehrtes Augenmerk auf die Entwicklung der Borkenkäferpopulation zu legen.

Die wichtigsten Borkenkäfer bei der Fichte sind der Buchdrucker (Ips typographus) sowie der Kupferstecher (Ips chalcographus). Diese nur wenige Millimeter großen Insekten bohren sich durch die Rinde von Bäumen und zerstören dort durch den Fraß der Larven (Brutbild) und erwachsenen Käfer das für den Baum lebensnotwendige Bastgewebe. In den meisten Fällen sterben Bäume, die von Borkenkäfern erfolgreich besiedelt wurden, innerhalb kurzer Zeit ab (Käferbäume). Nicht rechtzeitg beseitigte Käferbäume bzw. vorhandenes Brutmaterial (Wipfel-, Astmaterial, insbesondere in Schadensgebieten nach Eisbruch oder nach Windwurf) stellen optimales Vermehrungspotenzial für die vorhandenen Borkenkäfer dar und können zu einer sehr raschen und explosionsartigen Vermehrung der Borkenkäfer führen.

Ähnlich zum Jahr 2003 bzw. den Folgejahren ist zu befürchten, dass auch die extreme und lang anhaltende Dürre- und Hitzeperiode im Sommer 2015 zu einer nicht zu unterschätzenden Borkenkäfermassenvermehrung führen könnte.

Um dem Informationsbedarf bzw. einer zunehmenden Nachfrage von Waldbesitzerseite gerecht zu werden, stellt das Institut für Waldschutz des Bundesamtes und Forschungszentrums für Wald (BFW), eine Informationsplattform zum Thema Borkenkäfer unter www.borkenkaefer.at im Internet zur Verfügung.
Auf dieser umfangreichen Website werden die wichtigsten Borkenkäferarten vorgestellt und auf die Gefahren bei Borkenkäferbefall hingewiesen. Neben aktuellen Meldungen zur Borkenkäfersitution in Österreich findet man genaue Anleitungen, was bei Borkenkäferbefall zu tun ist, welche gesetzlichen Meldepflichten bestehen, welche Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden können und an welche beratenden Stellen man sich wenden kann. Ebenso werden regelmäßig Kurzkommentare über die aktuelle Flugsituation und Ratschläge für den richtigen Zeitpunkt von geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.

Seit März 2004 wird in Österreich unter organisatorischer und wissenschaftlicher Betreuung durch das Institut für Waldschutz ein Borkenkäfermonitoring durchgeführt.
An zahlreichen Standorten in ganz Österreich wurden Pheromonfallen aufgestellt. Die Fangstationen werden wöchentlich kontrolliert und ausgezählt und die Daten an das BFW übermittelt. Zu zahlreichen Fallenstandorten werden Klimastationen räumlich zugeordnet und die Käferfangzahlen den jeweiligen Temperaturbereichs-summen gegenübergestellt. Diese genauere Erfassung der klimatischen Bedingungen soll die Prognosen für den lokalen Gefährdungsgrad der Waldbe-stände verbessern. Die Monitoringergebnisse sind mit entsprechenden Grafiken und Kartendarstellungen auf der oa. Borkenkäferhomepage des BFW verfügbar.

Das Hauptaugenmerk des Niederösterreichischen Forstaufsichtsdienstes liegt deshalb auf Grund der aktuellen Gefahrenlage hinsichtlich einer möglichen Borkenkäfervermehrung auf einer möglichst intensiven Kontrolle der Fichtenbestände in den besonders gefährdeten Gebieten, aber auch in der Motivation der Waldbesitzer, in auftretenden Käferlöchern umgehend das Schadholz zu beseitigen, um weitere gefahrdrohende Borkenkäfermassenvermehrungen möglichst schon von Anfang an zu unterbinden.

Besonders wichtig ist es derzeit, die Fichtenbestände nicht nur vom Gegenhang aus zu beurteilen, sondern vor allem auch auf Stehendbefall bei noch grünen Kronen zu durchforschen. Dabei ist auf das Vorhandensein von Einbohrlöchern, Bohrmehl bzw. auf das Ablösen der Rinde am Stamm zu achten. Intensive rechtzeitige Waldbegehungen kommen billiger, als verspätete Bekämpfungsmaßnahmen! Das umgehende Fällen eventuell festgestellter Käferbäume sowie die sofortige schadlose Entfernung aus dem Wald stellt die beste Prävention gegen weitere drohende Borkenkäferschäden dar!

Genaue Auskünfte über die Borkenkäferproblematik sowie die erforderlichen Gegenmaßnahmen und fundierte fachliche Beratung erhalten die Waldeigentümer bei den Bezirksforstinspektionen der zuständigen Bezirkshauptmannschaften sowie bei den Forstsekretären der Bezirksbauernkammern. Darüber hinaus steht auch das Forstschutzreferat der Landesforstdirektion beim Amt der NÖ Landesregierung für Auskünfte zur Verfügung (DI Dr. Reinhard Hagen, Tel.: 02742/9005-12959, Ing. Matthias Goll, Klappe 13223).

DI Dr. Reinhard Hagen
………………………………………………………………………………………………………………………………………………
Yvonne Frühwald
NÖ Waldverband
Wiener Straße 64 | A-3100 St. Pölten
Tel. 05 0259 24000 | Fax 05 0259 95 24000
waldverband@lk-noe.at
www.waldverband-noe.at

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