Valina gastiert am 5. Dezember im Kino Ebensee

EBENSEE. Sechs Jahre ließen Valina ihre treue Fangemeinde auf ein neues Album warten, das im Frühjahr erschienen ist. Im Container steckt ein Machwerk, das vor Spielfreude, kontrollierten Experimenten und letztlich typischen Valina-Songs nur so strotzt.

Knochentrocken von Steve Albini produziert, hämmerten Valina an neun Studiotagen ihre Songs analog auf Band. Sie verzichteten dabei gänzlich auf Overdubs, Autotune oder sonstige Beschönigungen.
Schlagzeug und Gitarren bilden ein wuchtiges sowie verspieltes Fundament, auf das sich eine fast poppige und Hardcore-untypische Stimme legt. Ein Jazz-Saxophon bricht das Album an den richtigen Stellen.

"Progressive Schlager-Noise from Austria" nannte der Aufnahmeleiter die Musik. Irgendwo zwischen The Ex, Shellac und Sebadoh sind sie wahrscheinlich einzuordnen, aber ihrer musikalischen Eigenwilligkeit und dem unnachlässigen Touren rund um den Globus ist es geschuldet, dass Valina ohnehin schon längst selbst zum Referenzpunkt in der Szene geworden sind. Mit Container bekräftigen sie diesen Stellenwert.

Man sagt den vier Herren von „Aber das Leben lebt“ Melancholie und sogar ein wenig Morbidität nach. Dabei ist das Dunkle und Ernsthafte an dieser wunderschönen Musik genau das, was erst das Helle so richtig zum Strahlen bringt. Songwriting mit künstlerischem Anspruch, Pop für Erwachsene: „Aber das Leben lebt“ ist ernsthaft und sanft, mitunter im Viervierteltakt. Das hört sich manchmal nach Nick Cave an, bleibt aber immer eigenständig.

„Figures“ ist die mittlerweile achte Platte des Quartetts – und die erste auf dem eigens gegründeten Label „Trauerplatten“. Die Philosophie dahinter: „Den Gang des Lebens erkennt man daran, dass etwas verloren geht.“ Darin ist Schönheit zu finden.
Florian Emerstorfer, Martin Wiesbauer und Wolfgang Wiesbauer haben sich vor einiger Zeit um den „analogen“ Schlagzeuger Ralph Wakolbinger ergänzt, was der Deutlichkeit der Beats anzuhören ist.

Freitag, 5. Dezember; Beginn ca. 20.30 Uhr
„Valina“ (Ö)
Support: „Aber das Leben lebt“ (Ö)