Wasserkraftwerk in Bad Goisern kommt – Baustart im Jänner
BAD GOISERN. Am 27. November gab die Energie AG den Baubeschluss für das Traunkraftwerk in Bad Goisern bekannt. Durch die Partnerschaft mit einem oberösterreichischen Investor sei es nun möglich geworden, dieses Wasserkraftprojekt trotz der schwierigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu realisieren, heißt es von Seiten die Energie AG. Trotz Investor erfolgen Errichtung, Betrieb, Instandhaltung und Wartung durch die Energie AG.
Am Standort Bad Goisern besteht seit über 100 Jahren ein Ausleitungskraftwerk an der Oberen Traun, das jetzt durch ein modernes Laufkraftwerk ersetzt wird. Die Erzeugungsleistung am Standort wird gegenüber dem Altbestand um das Neunfache erhöht, gleichzeitig können aufwendige Sanierungen und Umbauten an der alten Wehranlage „Eisl-Polster“ und an den elektrischen Altanlagen eingespart werden, so die Energie AG.
Die Arbeiten starten umgehend mit Vermessungen und Bodenuntersuchungen sowie der Baustelleneinrichtung. Noch im Dezember 2014 sollen die ersten Vorbereitungsarbeiten vor Ort anlaufen, ehe Anfang 2015 die ersten Baumaßnahmen erfolgen. Nach 21 Monaten Bauzeit können jährlich etwa 13 Millionen Kilowattstunden Strom aus umweltfreundlicher Wasserkraft erzeugt werden. Damit kann der Jahresstrombedarf von rund 3700 Haushalten gedeckt werden. Die Investitionssumme beträgt rund 15 Millionen Euro.
Kieninger und GLS sind Baufirmen
„Die Wasserkraft ist die wichtigste Säule der Energieerzeugung in Oberösterreich. Wir können mit dem Kraftwerksprojekt Bad Goisern den Generationenvertrag weiter erfüllen“, sagt Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner. Finanzvorstand Andreas Kolar ergänzt: „Mit dem jetzigen Baustart in einer Phase schwacher Konjunktur wird ein wichtiger Beitrag für die lokale Wirtschaft geleistet.“
„Die Bauarbeiten wurden an die oberösterreichischen Baufirmen Kieninger und GLS vergeben. Auch alle anderen Bau- und Anlagenkomponenten wie Spezialtiefbau, Maschinensätze, der Stahlwasserbau oder die Elektrik werden von österreichischen Firmen ausgeführt", betont Energie AG-Technikvorstand Werner Steinecker.
Bei den Planungsarbeiten waren Gemeindevertreter und Anrainer über den Bürgerbeirat in die Projektentwicklung eingebunden. Aufgrund dieses Dialoges konnten die behördlichen Genehmigungen ohne Einspruch erreicht und mit allen Anrainern und Rechteinhabern einvernehmliche Verträge abgeschlossen werden, heißt es von Seiten der Energie AG
Details zum Kraftwerksprojekt
Die Wehranlage wird als Schlauchwehranlage ausgeführt. Bei der Planung wurden auch umfassende ökologische Begleitmaßnahmen vereinbart: So wird der Durchfluss der Riedler Traun durch die Mühlau bei jedem Wasserstand gewährleistet und der Stillwasserbereich im Flussbogen des "Eisl Umadum" auch nach dem Bau erhalten.
Im Unterlauf des Kraftwerkes erfolgt eine Neugestaltung der Mündung des Stambaches, damit künftig eine Fischpassierbarkeit in den Bach hinein gegeben ist. Im Traunbett werden Stummelbuhnen und Felsrippen errichtet, die eine ökologische Strukturierung des Flusslaufes ergeben. Das Kraftwerk selbst wird mit einer Fischaufstiegshilfe und einem Fischabstieg ausgeführt. Für die touristische Nutzung der Traun wird eine Floßgasse zur Nutzung durch konzessionierte Raftingunternehmen errichtet.
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