Zehn Bürgerlisten in den beiden Bezirken am Start
In Grieskirchen und Eferding machen parteiunabhängige den etablierten Parteien Konkurrenz.
GRIESKIRCHEN/EFERDING (raa). In der großen und auch etwas kleineren Landespolitik sind es die altbekannten Gesichter und Parteien, die uns mit ihren Spitzenkandidaten von den Wahlplakaten entgegengrinsen. Auf kommunaler Ebene zeigt sich das Bild der Kandidaten und Parteien wesentlich bunter. Neben Schwarz, Rot, Grün, Blau manchmal gar Pink und selten noch Orange ist in den Gemeinden die Farbpalette noch breiter gestreut.
Bürgerlisten sind ein regionales Phänomen und werden mit einer Unterstützerliste zur Gemeinderatswahl zugelassen. Oftmals findet sich der Ursprung dieser Listen in Bürgerinitiativen, parteilosen Gruppierungen oder Menschen, die bestimmte, meist hehre Ziele verfolgen. Mitunter sind das Wunschvorstellungen, die viele in den etablierten Parteien nicht erfüllt sehen.
Im Bezirk Grieskirchen finden sich allein sieben Bürgerlisten, in Eferding sind es immerhin noch drei. Unabhängig. Das ist ein Attribut, mit dem allein drei Bürgerlisten um die Gunst der Wähler buhlen.
Geboltskirchen: Hier finden sich die "Unabhängige Liste, ULG" und "Geboltskirchen 2.0 – Die Jungen", die sich ebenfalls parteiunabhängig um ihre Gemeinde Sorgen machen und vieles besser machen wollen.
St. Georgen: "Die Unabhängigen, DU" in St. Georgen ist eine Bürgerinitiative, die aktuell vor allem gegen den geplanten Standort des neuen Pöttinger-Werks in der Tolleterau Gleichgesinnte sucht.
Rottenbach: "Die Politik ist sehr farbenintensiv geprägt", so der Chef der Liste Rottenbach, Franz Hackl. "Wir wollen über keine Farben sprechen, sondern mit allen Leuten." Sie will, wie quasi alle Bürgerlisten, mehr Transparenz und mehr Bürgerbeteiligung.
Eferding: Als Bürgermeister kandidiert Gottfried Mayr-Pranzeneder von der "Offenen Liste Eferding, OLE". Die OLE wünscht sich vor allem eine Wiederbelebung der Innenstadt.
Alkoven: Hier steht die "Liste für Alkoven" am 27. September zur Wahl.
Schlüßlberg: "Die Unabhängigen Schlüßlberger, DUS". Engagieren statt lamentieren lautet deren Leitspruch. Sie plädieren für alternative Energien, wünschen sich eine selbstbewusste Ortsentwicklung und sind für eine Förderung der Mitarbeit der Bürger in der Gemeinde.
Stroheim: "mea – miteinander" wünscht sich, was viele in der heutigen Politikerlandschaft vermissen: Einen wertschätzenden Umgang mit Menschen, Ehrlichkeit, Offenheit und im Sinne der Menschlichkeit neue politische Wege zu gehen.
Natternbach: Als einen kompromiss- und dialogbereiten "Systemkritiker" sieht sich Gottfried Wimmer von den "Weis(s)en", die als "Wahrer des Bewährten" und "Wender zum Besseren" die Opposition zur Mehrheit machen will.
Pollham: Eine Sonderstellung unter den Bürgerlisten in den Bezirken hat wohl die "Liste Bürgermeister Johann Giglleitner, GIG". Der frühere ÖVP-Bürgermeister sah 2009 bei seinen "schwarzen" Freunden rot und trat fortan mit seiner eigenen Liste auf. Bis vor Kurzem war Giglleitner Amtsleiter und Bürgermeister in Personalunion – in Österreich eher ein Novum. Sollte bei der Wahl dann aber der ÖVP-Kontrahent Bürgermeister werden, sieht Giglleitner schwarz und will den Amtsleitersessel der Gemeinde endgültig räumen.GRIESKIRCHEN/EFERDING (raa).
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