Längstdienende Bürgermeister
Drei Ortschefs im Bezirk mehr als 25 Jahre im Amt

Bei Amtsantritt war der Schreibtisch des Pöttinger Bürgermeisters Peter Oberlehner noch leer. Mit den Jahren häuften sich die Unterlagen. | Foto: Gemeinde Pötting
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  • Bei Amtsantritt war der Schreibtisch des Pöttinger Bürgermeisters Peter Oberlehner noch leer. Mit den Jahren häuften sich die Unterlagen.
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Die drei längstdienenden Ortschefs im Bezirk Grieskirchen im BRS-Interview. Was hat sich in den vergangenen 30 Jahren verändert?

BEZIRK GRIESKIRCHEN. Gemeinsam sind sie fast 85 Jahre im Dienst und zählen daher zu den sprichwörtlich "alten Hasen" im Bürgermeisteramt. Karl Furthmair aus St. Georgen, Gerhard Schaur aus Taufkirchen und Peter Oberlehner aus Pötting befinden sich unter den fünf längstdienenden Bürgermeistern Oberösterreichs. Wer mit Leidenschaft für die Heimatgemeinde arbeite, für den vergehe die Zeit halt wie im Flug, so die Rückmeldung der drei Ortschefs.

Gesellschaftlicher Wandel

"Ich sehe die Arbeit als Bürgermeister als Hobby – auch mit ihren Höhen und Tiefen. Die Freude daran ist mir bis heute nicht genommen worden", erzählt etwa Furthmair. Mit beinahe 30 Jahren Amtszeit ist der St. Georgener Bürgermeister der dienstälteste Oberösterreichs. Sieben Jahre lang war er zuvor Vizebürgermeister gewesen. Circa 1.300 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die Gemeinde heute, der Furthmair bereits in seiner sechsten Amtsperiode vorsteht. Bei Amtsantritt waren es noch knapp 900 Einwohner. Ebenso hat sich die Arbeit als Bürgermeister seit 1992 verändert.

"Die Leute sind fordernder geworden"

, weiß Furthmair. Das bestätigen seine Kollegen Schaur – er ist seit knapp 28 Jahren Bürgermeister von Taufkirchen – und Oberlehner, der seit Juni 1997 der Pöttinger Gemeinde vorsteht.

Ortschefs fordern Praktikabilität

"Die Menschen fordern ihr Recht ein", meint dazu Schaur, "aber man muss der Gesellschaft auch etwas zurückgeben." Nicht nur Rechte haben, sondern auch Pflichten – dafür plädiert ebenfalls Oberlehner. Als langjähriger Funktionär im Faustball betrachtet er insbesondere das nachlassende Engagement in Vereinen kritisch und fordert: "Mehr Leute müssen bereit sein, Verantwortung zu übernehmen." Zum gesellschaftlichen Wandel ergänzt Furthmair indes:

"Ich hoffe, dass die Menschen wieder zusammenfinden. Es heißt ja nicht umsonst, dass Kleingemeinden die besten Großfamilien sind."

Ein Rückblick zeigt außerdem: Die tägliche Arbeit der Bürgermeister ist zunehmend von Bürokratie geprägt. Laut Schaur sei noch dazu die Handschlagqualität verloren gegangen. Die Unterstützung durch das Land etwa war früher größer. "Aber die politischen Referenten wechseln ja schneller als wir", schmunzelt der Taufkirchner Bürgermeister. Deshalb glaubt auch der Pöttinger Ortschef Oberlehner: "Wir müssen wieder praktikabler werden, und das Land muss mehr Vertrauen in die Gemeinden haben."

In ihrer letzten Amtszeit

Wie er nach so vielen Jahren im Amt überhaupt "frischen Wind" in die Gemeindearbeit bringe? "Allein der Alltag bringt frischen Wind. Denn jeden Tag begegnen wir neuen Herausforderungen", erzählt Oberlehner. Von einem "Flow" – einer Art innerlichem Antrieb – berichten die drei Ortschefs im Interview. Junge Gemeinderätinnen und -räte sowie Gemeindemitarbeiter mit neuen Ideen tragen ihr Übriges zur Motivation der Bürgermeister bei. Apropos Junge: Keiner der drei möchte seine Amtszeit über die nächste Wahl hinaus verlängern. Immerhin sollen sich auch nachkommende Generationen im Amt versuchen. Furthmair, Schaur und Oberlehner sind sich dabei einig: Auf eine gelungene Amtszeit kann man erst dann zurückblicken, wenn die Nachfolge gelungen ist. Bis dahin gelte es zwar, noch einiges umzusetzen, doch Oberlehner weiß:

"Die Jungen sind vielleicht schneller, aber die Alten wissen die Abkürzungen."

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