Petition: Anrainer gegen Wohnanlage

OBERWÖLBLING (jg). Schon vor Jahren habe es laut Anna Wiebogen im Zuge der Dorferneuerung die Idee gegeben, den Weg für Schüler von der Bushaltestelle über die Oberwölblinger Kirchengasse sicherer zu gestalten. Das Vorhaben sei damals nicht realisiert worden.

Unterschriftenliste

Nun macht sich Wiebogen erneut Sorgen um die Sicherheit der Schulkinder: 20 geplante Wohnungen in der Kirchengasse würden zu mehr Verkehr führen. "Die Straße ist eh schon so eng", sagt die 81-Jährige. Wiebogen ist nicht die Einzige, die das Bauvorhaben kritisiert. Anrainer riefen eine Petition ins Leben, die darauf abzielt, die geplante Wohnbauanlage sowohl punkto Baudichte als auch Bauhöhe zu verkleinern. "Es geht um die Erhaltung der Lebensqualität", sagt Elisabeth Schuh, in deren Kaffehaus "Der Laubfrosch" die Unterschriftenliste aufliegt. Neben der Größe, die Schuh als "Vermaßung" bezeichnet, würden zu wenige Parkplätze zu Problemen führen, fehlende Grünflächen würden das Ortsbild zerstören. Bisher hätten rund 150 Bürger die Petition unterzeichnet, in der nächsten Gemeinderatssitzung soll sie den verantwortlichen Räten übergeben werden.

Baubehörde erster Instanz

Bürgermeister Gottfried Krammel kennt die Problematik: "Es gibt kein größeres Bauprojekt, das heutzutage nicht auf Widerstand stößt." Demgemäß sei ihm kürzlich auch ein Schreiben zugegangen, in dem sich Familien gegen die geplante Wohnhausanlage aussprechen. Krammel sieht sich damit zwischen den Fronten: "Ich bemühe mich, beide Seiten zufriedenzustellen", sagt er im Gespräch mit den Bezirksblättern. Er sei weder der Sprecher für die Anrainer noch jener für den Bauwerber. "Stelle ich mich auf eine Seite, ist das Amtsmissbrauch", verweist Krammel auf die Bauordnung. "Als Baubehörde erster Instanz bin ich verpflichtet, diese einzuhalten."

Das reduzierte Bauvorhaben in Wölblings Kirchengasse