Bezirk Hollabrunn: In Retz brachen alle ÖVP-Dämme

Die Gemeinderatswahl am 25. Jänner 2015 war gespickt mit zahlreichen Überraschungen.
BEZIRK (jrh). Die Wahl ist geschlagen, es darf gefeiert werden, aber es ist auch Zeit für einige Parteien und Mandatare die Wunden zu lecken. Am vergangenen Sonntag waren 53.744 Personen im Bezirk Hollabrunn wahlberechtigt, (2010 waren es 53.221). Insgesamt traten in 24 Gemeinden 67 Listen an. Erstmals gingen bei dieser Gemeinderatswahl die NEOS (Maissau), die Grünen in Göllersdorf und die Listen „FÜRETZ“ (Retz), Authried Alfred (Ziersdorf) und „Austritt aus der EU“ (Retz) an den Start.

Nierdrige Wahlbeteiligung
Überraschend niedrig war die Wahlbeteiligung auf Bezirksebene. Waren es 2010 noch 77 % (6% über dem Landesdurchschnitt) so schritten am vergangenen Sonntag nur mehr 70,54 % zur Wahl (trotzdem 5 % über Landesschnitt). Insgesamt waren 476 Mandate zu vergeben. Davon entfielen auf die ÖVP und Listen 301 Mandate, auf die SPÖ und Listen 135, auf die FPÖ 18, auf diverse Bürgerlisten 9, sonstige Listen 5, auf die Grünen 7 und auf die NEOS ein Mandat.

SPÖ klarer Verlierer

Die Wahlergebnisse in den 24 Gemeinden waren diesmal sehr unterschiedlich und mit großen Überraschungen gespickt. So verlor die ÖVP in Retz die absolute Mehrheit und „schrumpfte“ von 16 auf 10 Mandate. Schuld daran war offensichtlich das Antreten der Bürgerliste „FÜRETZ“, die auf einen Schlag 7 Mandate holten. Auch in Nappersdorf/Kammersdorf gab es einen Mehrheitswechsel. Die SPÖ Liste verlor drei Mandate an die ÖVP, die somit stimmen- und mandatsstärkte Partei ist. In Zellerndorf brach ebenso die absolute Mehrheit der ÖVP. Die SPÖ gewann ein Mandat dazu.
Die Bezirksblätter haben dazu von den Bezirksparteiobleuten Stellungnahmen eingeholt. ÖVP Bezirksobmann LAbg. Richard Hogl: „Das Bezirksergebnis ist durchwachsen. In Zellerndorf und Retz haben wir die absolute Mehrheit verloren, dafür sind wir in Alberndorf die stärkste Partei geworden.“
Werner Gössl (SPÖ): „Besonders schmerzlich war das Ergebnis in Nappersdorf/Kammersdorf. 10 Jahre erfolgreiche Politik der Sozialdemokraten wurden von den WählerInnen nicht honoriert. Auch das Ergebnis in der Beziurkshauptstadt, wo wir 3 Mandate verloren haben, war so nicht zu erwarten. Besonders erfreulich aber, dass Herbert Goldinger in Mailberg sogar Stimmen dazugewinnen konnte und dass in Zellerndorf mit Patrick Eber ebenfalls die absolute Mehrheit der ÖVP gebrochen wurde“.
NR Christian Lausch (FPÖ): Mit dem Egebnis von 18 Gemeinderäten bin ich zwar nicht ganz zufrieden. 20 war das Ziel. Es gibt Licht und Schatten. Retz und Haugsdorf sind die Schatten, aber in den meisten Fällen konnten wir unsere Mandate halten oder aufstocken. Retz war heuer durch die Spaltung der ÖVP schwierig. In Alberndorf konnten wir 1 Mandat dazugewinnen. Auch in Wullersdorf konnten wir das 2. Mandat zurückholen. Hollabrunn erzielte 2 Mandate mehr.