FIT-Kurse als Sprungbrett für technische Karriere

Foto: Foto: ibisacam/Bögöthy

IMST. Dass es derzeit in Tirol noch lange nicht selbstverständlich ist, dass Mädchen technische und somit besser bezahlte Berufe ergreifen, darüber besteht kaum Zweifel. Noch immer werden 50 % der weiblichen Lehrlinge in Tirol in den Berufen Einzelhandelskauffrau, Friseurin und Bürokauffrau ausgebildet, also in vergleichsweise schlecht bezahlten Branchen.

Für jene Frauen, die ihre Entscheidung bereuen, oder überhaupt erst später an eine Berufsausbildung denken, sind die FIT-Kurse ideal. Diese werden vom AMS finanziert und bieten eine ganze Reihe von Möglichkeiten.

Für das AMS gibt es, so Luise Mungenast vom AMS Imst, somit zahlreiche Argumente, warum in ein Programm wie FIT viel investiert wird. Frauen und technische Berufe, das ist kein Widerspruch. Frauen bringen einen anderen Geist ins technische Umfeld und fördern so Kommunikation, Ideenfindung und Teamwork. Heute ist es immer noch ungewöhnlich, wenn Frauen technische Berufe ausüben, doch das ändert sich immer mehr. FiT zeigt, wie es geht.“, zeigt sich Mungenast überzeugt von diesem Programm.

Aktuell befinden sich tirolweit 62 Frauen, die einen FIT-Kurs besucht haben, in Ausbildung. Bis 2014 haben bereits 21 Frauen, die in das Fitprogramm eingetreten sind, ihre mehrjährige Ausbildung abgeschlossen. Darunter die Lehre zur Greenkeeperin, Maschinenbautechnikerin, Seilbahntechnikerin, Augenoptikerin, Bautechnische Zeichnerin, technische Zeichnerin und Elektronik. Des Weiteren haben einige Frauen an einem technischen Kolleg, einer HTL oder technischen Fachhochschule zu studieren begonnen und diese teilweise bereits positiv abgeschlossen, so zum Beispiel drei Damen das IT Kolleg in Imst.

Keine Altersgrenze

Das Alter der Teilnehmerinnen liegt zwischen 16 und 54 Jahren. Eine Aufteilung der Teilnehmerinnen in Altersgruppen bestätigt, dass es keine direkte Altersgrenze für eine technisch-handwerkliche Ausbildung im Rahmen von FIT gibt. Tendenziell scheint die Altersgruppe zwischen 21 und 25 die stärkste vertretene Gruppe zu sein, die sich für eine Umschulung in einen männerdominierten Berufsbereich entscheidet. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Altersgruppe bis 20 Jahre und die über 40 Jahre immer mehr vertreten.

„Es zeigt sich, dass diejenigen Betriebe, die zunächst skeptisch waren gegenüber der Leistungskraft von Frauen in typischen Männerdomänen, sehr schnell die Kompetenzen und Fähigkeiten von Frauen auch für diese Berufe erkennen und nicht mehr auf ihre weiblichen Fachkräfte verzichten wollen“, erklärt dazu FIT Seminarleiterin Christine Bögöthy. Frauen sind in technischen Fähigkeiten, Männern ebenbürtig und erbringen fachlich die gleichen Leistungen. In feinhandwerklichen Berufen verfügen Frauen sogar über bessere Fingerfertigkeit. Frauen sind in „gemischten“ Teams ein harmonisierender Faktor und Erfahrungen zufolge sind solche Teams leistungsfähiger. Frauen verfügen über besondere Stärken an den „Schnittstellen“ Mensch/Technik, erkennen eher Trends, haben ausgeprägtere Sensoren in der Kommunikation und einen anderen Zugang zum Thema Technik, was Firmen im Verkauf/Marketing zugute kommt.

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