Ein harmlos aussehender "Anti-Drogen-Info-Stand" entpuppt sich als Lockvogel für Scientology
Wer vergangenen Samstag (03.09.) in der Zeit zwischen 11:00-17:00 über den Schwedenplatz spaziert ist, dem ist womöglich zwischen den beiden Auf- u. Abgängen der U-Bahn ein türkisfarbener Tisch aufgefallen. Von dort aus verteilten Personen - ebenfalls in türkisfarbenen T-Shirts - diverse Anti-Drogen-Materialien wie zum Beispiel einen Flyer mit dem viel versprechend klingenden Titel "Fakten über Drogen". Erst ein Blick in das Impressum, wo der "Verein Sag NEIN zu Drogen" als Kontaktadresse gelistet ist, gibt einen Hinweis, um welche Gruppe es sich hier handelt. Jedoch ist das nur die halbe Wahrheit, denn hinter dem Verein "Sag NEIN zu Drogen - Sag JA zum Leben" versteckt sich die Scientology-Organisation.
Bewusst wird der Name Scientology verschwiegen und auch in den in den Heften gibt es keinen direkten Hinweis auf die Gruppierung. Auf Nachfrage über diese Verbindung wird zwar mit einem "wir werden von Scientology gesponsert" geantwortet, jedoch ist das eine Verzerrung der Wahrheit. Der Verein "Sag NEIN zu Drogen" wird zu 100 Prozent von Scientology kontrolliert und gesteuert, wie auch die verteilenden Personen alle Scientology-Mitglieder sind.
Zu den Täuschungsmanövern von Sekten zählt unter anderem der Einsatz von Tarnorganisationen/Frontgruppen, um potentielle Interessenten irrezuführen und über das wahre Programm der Organisation im Unklaren zu lassen. Hier eine Übersicht solcher Gruppen von Scientology >> http://bit.ly/1OpGUfu
In das Bild passt es auch, dass mit "Vorsicht-Scientology"-Schildern anwesende Aktivsten in den Fokus von Observierungstätigkeiten der Organisation gerieten, indem Aufnahmen von ihnen gemacht wurden. Welche legitime Fachstelle für Suchtprävention, die aufrichtige Motive und Ziele verfolgt, würde jemals so etwas machen?
Scientology versucht hier das gesellschaftlich breit akzeptierte Engagement gegen den Drogenmissbrauch zu instrumentalisieren, um mit Bürgerinnen und Bürgern, aber auch mit sozialen Einrichtungen und Organisationen ins Gespräch zu kommen und neue Unterstützer zu gewinnen.
Augen auf bei Gruppen die soziales Engagement vorgeben, denn nicht immer steckt drinnen, was draußen so glänzend draufsteht.
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