Winterspeck adé mit dem 8-Punkte-Programm
Im 1. Teil der bz-Serie "Wir machen Wien fit" gibt Ernährungsberaterin Gabriele Brigitte Scheucher Tipps für die Wunschfigur. Plus: Gewinnen Sie eine individuelle Ernährungsberatung mit der Ernährungsexpertin Gabriele Brigitte Scheucher
„Feste soll man feiern wie sie fallen“ lautet ein alter Spruch und es ist Tatsache, dass man nicht zwischen Weihnachten und Neujahr übergewichtig wird, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten.
Reduzieren Sie die zugelegten Kilos so schnell wie möglich, und warten Sie nicht bis zum Frühjahr, denn in dieser Zeit kommen garantiert noch einige dazu.
Erhöhen Sie dazu Ihr Bewegungspotential und benützen Sie öfter die Stiegen und steigen Sie schon zwei Stationen früher aus der U Bahn aus.
Nützen Sie auch den Fasching und motivieren Sie Ihren Partner zum Tanz.
Bedenken Sie aber, nachhaltig ist nur, was langsam und konsequent durch Ernährungsumstellung erreicht wird.
Mit diesem 8 Punkte Programm erreichen auch Sie Ihre Wunschfigur – und zwar ohne zu Hungern
1) Achten Sie vor allem auf die Portionsgrößen
Bedenken Sie immer, dass Menge und Kombination entscheidend sind! Der fünfte Bissen schmeckt genauso wie der erste. Auch wenn Sie zwei Mal zugreifen, haben Sie kein neues Geschmackserlebnis. Ganz im Gegenteil: Sie kämpfen nur mit Ihrem schlechten Gewissen!
Als „Faustregel“ gilt:
1 Handfläche voll Eiweiß
1 Faust voll Sättigungsbeilage wie Nudeln, Reis, Kartoffeln
2 Fäuste voll Gemüse oder Salat – ohne Rahmsaucen oder Fertigdressing
2) Kalorie ist nicht gleich Kalorie
Beachten Sie auch, dass Kalorie nicht gleich Kalorie ist, Sie sollten immer hinterfragen, woher die Kalorien stammen.
Während Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen viele Kalorien haben, sind Kartoffeln arm an Kalorien. Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte haben jedoch viele Ballaststoffe, das heißt, der Körper hat mit der aufgenommenen Nahrung viel zu tun und verbraucht dabei Energie in Form von Kalorien.
Wenn Sie aber weißes Mehl, weißen Zucker oder Kartoffeln essen wo keine Ballaststoffe enthalten sind, braucht der Körper nicht zu arbeiten, und der Zucker steigt direkt ins Blut. Dann ist die Bauchspeicheldrüse gefordert, die hohe Mengen an Insulin produzieren muss, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren.
Nach zwei Stunden ist gar kein Zucker mehr im Blut, Sie haben eine beginnende Unterzuckerung und natürlich wieder Hunger.
Vergessen Sie daher das lästige Kalorienzählen, denn es kommt immer darauf an von welchem Lebensmittel die Kalorien stammen und konzentrieren Sie sich lieber auf die Kombination der einzelnen Speisen!
3) Nehmen Sie sich Zeit für ein ordentliches Frühstück:
So schaffen Sie eine gute Grundlage für einen langen Tag. Das Frühstück kann ganz unterschiedlich zubereitet sein z.B. Vollkornbrot mit Schinken oder Topfenaufstrich, ein weiches Ei, dazu etwas Rohkost, oder ein Müsli und natürlich ein warmes Getränk sowie ausreichend Wasser. Versuchen Sie bis Mittag nichts mehr zu essen, und trinken Sie auch keine gesüßten Getränke, denn dass bringt nur Ihren Blutzuckerspiegel in Bedrängnis.
Was ist der Blutzuckerspiegel eigentlich?
Der Blutzuckerspiegel ist abhängig vom Glukosegehalt des Blutes. Nüchtern, am besten morgens nach dem Aufstehen, beträgt der Blutzuckerspiegel etwa 1 g pro Liter Blut. Nach dem Frühstück, steigt der Blutzuckerspiegel je nach Menge der aufgenommenen Kohlehydrate individuell an, und erreicht in einer Stunde seine Spitze.
Daraufhin ist die Bauchspeicheldrüse gefordert und produziert Insulin. Die Insulinausschüttung bewirkt eine Senkung des Blutzuckerspiegels und die Speicherung des Blutzuckers im Muskelgewebe sowie in der Leber, in Form von Glykogen. Der Blutzuckerspiegel wird dann wieder auf sein normales Niveau von 1 g pro Liter Blut gesenkt um so den Körper, insbesondere das Gehirn kontinuierlich mit Zucker zu versorgen. Sobald der Blutzuckerspiegel unter 0,8 g/l Blut liegt, schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Glukagon aus, um wieder die gewünschte Menge an Zucker 1 g /l zu erreichen.
4) Mittags darf es dann ein bisschen mehr sein
Denn wir wissen, dass der Körper die aufgenommene Energie noch gut verstoffwechseln kann. Deshalb sollten Sie versuchen, sich angenehm satt zu essen. Denn sonst kommt der Hunger ganz bestimmt am Abend. Genießen Sie Ihre Mahlzeit, reduzieren Sie jedoch die Sättigungsbeilagen wie Knödel, Kartoffeln und erweitern Sie die Gemüse- oder Salatportion. So steht auch hin und wieder einem süßen Dessert nichts im Wege. Aber: Hände weg von süßen Getränken und zuviel Alkohol. Auch da ist die Devise: „weniger ist mehr“.
5) Bewegung
Nach dem Mittagsmahl ist es sinnvoll, den Stoffwechsel in Schwung zu bringen, ich empfehle, wenn es die Zeit zulässt, einen flotten Spaziergang in der Natur. Wichtig dabei ist ein tiefes und kräftiges Durchatmen, damit genug Sauerstoff aufgenommen wird. Verzichten Sie auch nachmittags auf „zwischendurch essen“, denn das bringt nur Ihren Blutzuckerspiegel in Turbulenzen.
6) Ab 19 Uhr keine Kohlenhydrate
Das Abendessen sollte dafür reduziert sein. Ab 19 Uhr ist es ratsam auf kohlenhydratreiche Speisen wie Brot, Pasta oder Süßes zu verzichten – denn die puschen den Insulinspiegel. Und das wiederum verhindert den nächtlichen Fettabbau!
Es ist wissenschaftlich belegt, dass bei einem Abendessen mit vielen Kohlenhydraten, die Ausschüttung von Wachstumshormonen weitgehend unterbunden ist und es zu keiner Fettverbrennung kommen kann. Ich empfehle Ihnen daher das gesunde leichte Abendessen mit entsprechend Eiweiß (pflanzlich oder tierisch. Denn Eiweiß dient dem Aufbau des Körpergewebes. Dazu passt gut Gemüse und /oder Salat.
Beziehen Sie Ihren Partner in die Zubereitung des Abendessens mit ein, dann geht’s nicht nur schneller sondern es ist auch lustiger.
Lassen Sie abends bewusst die Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln, Nudeln und Reis weg. Dafür wählen Sie mehr Gemüse und Salat. Auch in der Winterszeit gibt es winterharte Sorten wie Endivien- Vogerl- oder Chinakohlsalat.
Ein paar Beispiele für ein gesundes und schnelles Abendessen:
• große Salatschüssel mit Lachs, Thunfisch oder Schinken und Olivenöl
• gegartes Gemüse mit klein gehacktem Ei oder Tofu und Kürbiskernöl
• Linsensuppe
• Gemüsesuppe mit Erbsen
• Fisch, mageres Fleisch oder Tofu in Olivenöl gebraten mit beliebigem Gemüse und saisonalem Salat
Achtung auch bei Alkohol, dieser unterzuckert und macht daher ebenfalls hungrig.
Die Toleranzgrenze der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegt bei Frauen bei täglich 16 g reinen Alkohols, cirka 1/8 Wein, und bei Männern bei 24 g, cirka 2/8 Wein oder ein halber Liter Bier.
Die Regel ist, wenn Sie den Alkohol schon spüren, dann haben Sie Ihre persönliche Toleranzgrenze schon überschritten. Bedenken Sie immer: Alkohol ist Schwerstarbeit für die Leber!
7) Kräuter helfen beim Abnehmen
Generell gilt, verfeinern Sie Ihre Speisen mit frischen Kräutern. Mit ihren zahlreichen wertvollen Inhaltsstoffen unterstützen sie unser Immunsystem, bekämpfen Entzündungen, regen die Verdauung an, und haben noch viele andere positiven Eigenschaften.
Wie man heute weiß, können Kräuter auch beim Abnehmen wertvolle Unterstützung leisten. Einige Kräuter bringen den Stoffwechsel so richtig auf Touren, dazu zählen Petersilie, Schnittlauch und Kapuzinerkresse. Rosmarin fördert die Durchblutung und wirkt wärmend. Pfeffer, Chili, Ingwer bringen den Stoffwechsel auf Hochtouren und haben großen Einfluss auf die Thermogenese im Körper, das heißt, sie bewirken auch einen leichten Anstieg der Körpertemperatur.
8) Bleibt das Gewicht längere Zeit gleich? Dann schafft „Dinner Cancelling“ Abhilfe.
Unter „Dinner Cancelling“ versteht man, ab 16 Uhr keine Nahrungsmittel mehr - weder flüssig noch fest - zu sich zu nehmen. Sinnvoll dabei ist, zwischen 15 und 16 Uhr noch eine Kleinigkeit wie z.B. Cottage Cheese, ein Stück Vollkornbrot, einen Teller Suppe, zu essen. Das Ziel besteht darin, 14 Stunden lang nüchtern zu bleiben. Wichtig ist, keine gesüßten Getränke oder Alkohol, sondern nur Wasser und ungesüßten Tee zu trinken.
Steht ein bis zwei Mal wöchentlich Dinner Cancelling auf dem Programm, ist das hilfreich bei einer Gewichtsreduktion, da die Fettverbrennung angekurbelt wird. Und durch die verringerte Nahrungszufuhr kommt es in der Nacht vermehrt zur Ausschüttung des Wachstumshormons STH, was auch einen Antiaging Effekt haben soll. Die Menge der Ausschüttung hängt vom Glukosespiegel (Blutzuckerspiegel) ab. Je höher dieser ist, desto weniger Wachstumshormone werden produziert.
Zur Person
Gabriele Brigitte Scheucher ist Ernährungsberaterin und Autorin. Neben ihrer Einzelberatungstätigkeit erstellt Scheucher Menüpläne für Großküchen und veranstaltet Vorträge.
Infos:www.esenistlustgewinn.com
0699/115 45 5 37
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