Feuer frei: Schüsse in der Josefstadt am Sonntagnachmittag
Die Verfolgungsjagd eines Drogenkuriers ließ Polizeibeamte zur Waffe greifen. Nach Schreckschüssen ließ sich der Flüchtende festnehmen. 231,5 Gramm Heroin und Kokain wurden sichergestellt.
JOSEFSTADT. OTTAKRING. Wilde Szenen spielten sich am hellen Tag mitten im Achten ab. Nachdem die Landespolizei einen geheimen Tipp erhalten hatte, dass im Bereich Josefstädter Straße / Thaliastraße am Sonntagnachmittag einige Drogenkuriere erwartet werden, legten sich Zivilbeamte auf die Lauer.
Mit Erfolg: Gegen 16:30 Uhr tauchte ein 28-jähriger Mann auf, der durch sein verdächtiges Benehmen die Aufmerksamkeit der Beamten auf sich zog. "Der Mann hat sich sehr auffällig verhalten - umgedreht, in die Tasche gegriffen und versteckt", so Michaela Rossmann von der Landespolizeidirektion Wien. "Als sich die Zivilbeamten zu erkennen gegeben haben, ist er davongelaufen."
Schüsse hallten durch den Achten
Die Verfolgungsjagd wurde erst durch zwei Schreckschüsse der Polizisten beendet. "Wenn es wirklich wichtig ist, einen psychischen Druck aufzubauen, werden entweder ins Erdreich oder in die Luft Schreckschüsse abgegeben", erklärt Rossmann die Polizeiarbeit. "Im dichtbesiedelten Stadtgebiet wie der Josefstadt wird ins Erdreich geschossen worden sein."
Die Passanten, die um halb fünf an einem sonnigen Sonntagnachmittag mitten in Wien wohl kaum mit diesen Wild-West-Szenen gerechnet haben, waren zu keiner Zeit des Einsatzes in Gefahr - einen ordentlichen Schreck dürften sie aber doch bekommen haben. Auch beim Flüchtenden machten die Warnschüsse Eindruck, er ließ sich von den Beamten ohne Widerstand festnehmen.
Beeindruckend auch die Menge der mitgeführten Drogen: 231,5 Gramm Heroin und Kokain wurden - fein säuberlich abgepackt - sichergestellt. "Der Mann wollte mit den Drogen nach Kärnten weiterreisen," so Rossmann. Die Reise endete jedoch im Grätzel: Der Drogenkurier wurde in die Justizanstalt Josefstadt einliefert und sitzt derzeit in Untersuchungshaft.
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