Wird die Florianigasse zur Begegnungszone?
Pläne für einen Radweg gegen die Einbahn in der Florianigasse liegen vor, bis er wirklich errichtet wird, kann es aber noch dauern. Die Grünen fordern darüber hinaus eine Begegnungszone in der Florianigasse, die schon jetzt eine Durchzugsroute sei.
JOSEFSTADT. Die "Profis" unter den Radfahrern machen es schon längst, bald könnte es auch für die nicht ganz so Unerschrockenen möglich sein: von ganz oben bis nach ganz unten mit dem Rad gegen die Einbahn durch die Floriani-gasse. Im Dezember 2015 wurde ein entsprechender Antrag der Mobilitätskommission zugewiesen, nun liegt ein Plan der MA 46 vor, der Grundlage für weitere Planungen und Diskussionen sein wird.
Den Radweg befürwortet sowohl die ÖVP-Bezirksvorsteherin, auch die SPÖ will ihn und die Grünen natürlich auch. Auch wenn alle dafür sind: Ganz so schnell gehen dürfte es aber nicht, denn ein zentraler Punkt ist noch offen: die Finanzierung. Ein diesbezügliches Schreiben aus dem Büro der Vizebürgermeisterin Vassilakou (Grüne) stimmt nicht allzu optimistisch.
Darin wird umständlich erklärt, dass erst einmal abgewartet werden müsse, wie sich der Verkehr auf der Florianigasse entwickelt, wenn im Rahmen des U2/U5-Ausbaus die Alser Straße gesperrt und die Florianigasse zur Umleitungsroute wird. Genau das ist für Alexander Spritzendorfer von den Josefstädter Grünen auch der Grund, warum er jetzt "mit der Florianigasse Fakten schaffen will, bevor es zu spät ist". Es müsse eine ruhige Straße werden und bleiben. Insofern ist es ein großes Anliegen, im Rahmen der Planungsarbeiten rund um den Radweg auch eine generelle Verkehrsberuhigung der Florianigasse in Angriff zu nehmen.
Begegnungszone?
Dafür hat er auch schon ganz konkrete Ideen: Teile der Florianigasse sollen zur Begegnungszone werden. Dafür kann er sich unterschiedliche Varianten vorstellen. Einerseits wäre es möglich, diese zwischen Kochgasse und Schönborngasse einzurichten. Eine andere Variante wäre entlang des Schönbornparks, zwischen Lange Gasse und Kochgasse. Wie das ausschauen könnte, zeigt die Visualisierung, die die Grünen ebenfalls schon haben. "Wir wollen den Anrainern den Lebensraum zurückgeben. Wir brauchen dringend Konzepte für den öffentlichen Raum." Schon jetzt diene die Florianigasse vielen – nicht zuletzt Pendlern – als Schleichweg.
Auch wenn der Radweg unabhängig von der Begegnungszone diskutiert und beschlossen werden könnte, müsse die "Verkehrsberuhigung jetzt miteinbezogen werden", sagt etwa auch Stefanie Vasold, Klubvorsitzende der SPÖ Josefstadt. Es mache keinen Sinn, jetzt einen Radweg zu planen und in ein paar Jahren wieder alles aufzureißen. Auch Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert will die Verkehrsberuhigung gleich mitdiskutieren. Hier gebe es aber noch allerhand zu berücksichtigen, etwa die Schanigärten und eben die Finanzierung. Bleibt abzuwarten, wer die Kosten für den Radweg, aber auch für eine mögliche Begegnungszone übernimmt.
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