Die Sonnenfinsternis „richtig“ sehen
Um das Naturspektakel am 20. März bewundern zu können, ist der Schutz der Augen wichtig
Am Freitag, den 20. März 2015, lohnt sich ein Blick aus dem Fenster. Da erwartet uns nämlich eine Sonnenfinsternis, die partiell auch bei uns in Oberösterreich gesehen werden kann. Aber Achtung: Wer mit bloßem Auge, einem ungefilterten Fernglas oder einem Teleskop direkt in die Sonne schaut, riskiert gravierende Augenschäden bis hin zur Erblindung, warnt die oberösterreichische Landesinnung der Augenoptiker / Optometristen.
Pünktlich zum Frühlingsbeginn findet am 20. März 2015 ein Naturspektakel der besonderen Art auf der Nordhalbkugel statt: eine totale Sonnenfinsternis. Die Totalitätszone zieht sich durch den Nordatlantik, von Neufundland bis zum Nordpol. Doch auch in Österreich ist die Finsternis partiell sichtbar. In Linz, zum Beispiel, beginnt sich um 9:34 Uhr MEZ der Mond vor die Sonne zu schieben, wandert vom rechten zum linken Sonnenrand und wird sie zu knapp 64 % bedecken. Das ganze Spektakel dauert rund eineinhalb Stunden.
Finsternisbrillen aufsetzen!
So lange das Wetter mitspielt und die Wolken einen Blick auf die Sonne freigeben, steht uns also ein Ereignis, wie wir es nur wenige Male in unserem Leben zu sehen bekommen, bevor. Doch eines darf man dabei auf gar keinen Fall vergessen: Die Finsternisbrille! „Blicken Sie keinesfalls mit ungeschützten Augen in die Sonne“, warnt Peter Gumpelmayer, oberösterreichischer Landesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker, „bereits ein einziger Blick durch ein Fernglas ohne entsprechende Filter kann in Sekundenbruchteilen gravierende Netzhautschäden verursachen oder sogar zum völligen Verlust der Sehkraft führen!“
Spätfolgen erst nach Jahrzehnten
Das ultraviolette Licht, das auch als Ursache für Sonnenbrand bekannt ist, zerstört auf der Netzhaut die helligkeitsempfindlichen Stäbchen und die farbempfindlichen Zapfen der Augen. Die Folge ist ein blinder Fleck, der in späteren Jahren zu schweren Sehbehinderungen führt. Kinder und Jugendliche sind in dieser Hinsicht besonders gefährdet, da sie sich weniger Gedanken um den richtigen Schutz machen. Die Folgen können sich nach Jahrzehnten in schweren Sehbehinderungen bis hin zur Blindheit zeigen. „Die Tatsache, dass die Netzhaut schmerzunempfindlich ist, macht die Gefahr umso größer. Denn so nimmt man die schädliche Strahlung nicht sofort wahr und wenn man bemerkt, dass mit den Augen etwas nicht stimmt, ist es bereits zu spät“, erklärt der oberösterreichische Landesinnungsmeister der Österreichischen Augenoptiker / Optometristen.
Keine selbstgebastelten Brillen
Eine Sonnenfinsternisbrille ist eine spezielle Lichtschutzbrille. Dabei werden besondere Filterfolien mit einem sehr hohen Filterfaktor verwendet. Meist werden sie aus Kunststoff oder Pappe hergestellt. Rückfragen dazu sind bei jedem Augenoptiker möglich. Nur so kann man gefahrlos direkt in die Sonne blicken, ohne dass die Augen durch übermäßiges UV-Licht geschädigt werden. Minderwertige Exemplare mit unzureichendem Lichtschutzfaktor können ebenso gefährlich sein, wie selbstgebastelte Filter aus rußgeschwärztem Glas oder unbelichteten Filmen. Auch normale Sonnenbrillen sind nicht geeignet. „Dunkle Sonnenbrillen sind in vielen Fällen sogar besonders gefährlich, da sie die ultraviolette Strahlung fast ungehindert durchlassen. Dazu kommt, dass sich die Pupillen im Halbdunkel stärker öffnen und dadurch noch mehr gefährliche UV-Strahlung in die Augen dringt“, so Peter Gumpelmayer.
Zusammengefasst bedeutet das:
Besorgen Sie sich eine hochwertige Sonnenfinsternisbrille und denken Sie daran, diese am 20. März bereit zu legen. Sorgen Sie auch für den richtigen Schutz ihrer Kinder und lassen Sie optische Geräte wie ein Fernglas nicht ohne Aufsicht herumstehen. So können Sie das Naturschauspiel gefahrlos verfolgen, vorausgesetzt das Wetter spielt mit.
Die nächste partielle Sonnenfinsternis ist von Mitteleuropa aus übrigens am 10. Juni 2021 zu sehen.
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